Reichertshausen
Heiße Rhythmen mit Lerneffekt

Der Brasilientag an der Reichertshausener Schule ist bei den Buben und Mädchen bestens angekommen

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Via Jante in Aktion: Der Auftritt der neunköpfigen Sambagruppe aus Rosenheim war der eindeutige Höhepunkt des bunten Brasilientages an der Reichertshausener Grund- und Mittelschule. - Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) "Fairer Handel" ist ein Thema im Religionsunterricht an der Grund- und Mittelschule in Reichertshausen gewesen. Da war es naheliegend, auf ein Land wie Brasilien den Fokus zu legen. Das lässt sich ebenso bunt wie informativ in den Unterricht integrieren.

Der aber war ganz anders, als gewohnt. Denn Religionslehrer Georg Heckert und Konrektor Willi Hartberger hatten sich zusammen mit den anderen Damen und Herren der Lehrerschaft ein buntes Programm für einen "Brasilientag" einfallen lassen, das sich rund um das bevölkerungsreichste Land Südamerikas drehte. "Fairer Handel" bedeutet unter anderem, den Menschen zu helfen, die für uns produzieren, aber weit unter Wert bezahlt werden. Auch über die Situation der Kinder in den "Favelas", den Slums in den Außenbezirken der Großstädte, drehte sich der Unterricht für die Klassen eins bis neun, der mit einem Kurzfilm über die Fußball-WM in Brasilien begann. Musikalisch eingestimmt wurden sie von Gabriel Barreira an der Gitarre, der selber südamerikanische Wurzeln aufweist. Die Mittelschüler erhielten einen Einblick in Brasilien als "Wirtschaftsmacht der Zukunft", bevor es in die erste Pause ging.

Groß war der Andrang am Buffet mit süßen Snacks wie Mangochips, Crossitas und Barritas, sogar Cocktails waren im Angebot, ohne Alkohol, versteht sich. Dann der erste Höhepunkt des Vormittags: Die Klasse 4a beeindruckte mit einem Tanzreigen zu brasilianischen Klängen, der sowohl akustisch, als auch choreografisch allen Beteiligten, auch den Zuschauern, viel Spaß machte. Jedes Kind war beidhändig mit Rundstäben bewaffnet, die beim Gegeneinanderschlagen gehörigen Lärm verursachten, die aber auch als tänzerisches Stilmittel Verwendung fanden. Persönliche Eindrücke von ihrer Brasilienreise erzählte die Lehrerin Marion Baur den Kindern der Klassen 6a und 6b, während die Sportgruppen der Klassen 7 und 8a sich in einem Trommelworkshop versuchten, dessen Ergebnisse sie noch vor dem Mittagessen präsentierten.

Aber auch das stand ganz unter dem Einfluss Brasiliens: Uwe Schrader, der Küchenchef des Reichertshausener Seniorendomizils, lud in die Mensa zu Tisch und servierte eine Suppe aus Süßkartoffeln und Koriander, als Hauptgang ein "Brasilianisches Kokoshähnchen mit Kreuzkümmel, Reis und schwarzen Bohnen und zum süßen Abschluss gab's eine köstliche Mangocreme. Welche Früchte das Land produziert, konnten die Kinder anhand eines brasilianischen Erntedankkorbs in Erfahrung bringen, Tafeln mit exotischen Pflanzen und einer riesigen Landkarte dienten als Dekoration der Aula.

Eindeutiger Höhepunkt des Brasilientags aber war der Auftritt der neunköpfigen, gemischten Sambagruppe "Via Jante" aus Rosenheim: Das war Trommelrhythmik pur, mit einer gekonnten Choreografie, überraschenden Rhythmik-Wechseln und einem Sound, der Urlaubs-Feeling vermittelte. Da kamen Begeisterung und Stimmung auf und so mancher Lehrkörper schwang seine Hüften. Überhaupt hatten die Lehrkräfte freie Hand, in internen Klassenprogrammen den Unterricht zum Thema zu gestalten.

Besondere Workshops boten einige Mitarbeiter des katholischen Hilfswerks "Miserior" zu einigen Projekten in Südamerika: Welche Hilfe sie leisten, wo und wozu die Spenden eingesetzt werden und was der Nutzen für die Hilfeempfänger ist. Rundum ein erlebnisreicher Tag für alle Beteiligten. Nur schade aus Sicht der Schüler, dass danach wieder der Schulalltag einkehrt.