Reichertshausen
Grünes Licht für Sozialwohnungen

In zwei Gebäuden auf dem Gelände des ehemaligen Forsthauses sollen bis zu 76 Menschen einziehen

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Das ehemalige Forsthaus muss weichen: In zwei Gebäuden sollen 18 Wohnungen entstehen - in denen anerkannte Flüchtlinge und sozial schwache einheimische Bürger einziehen können. ‹ŒArch - foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Die letzten Hürden sind genommen: Die vom Freistaat Bayern geplante Wohnanlage auf dem Gelände des ehemaligen Forsthauses wird Teil des "Sofortprogramms für anerkannte Flüchtlinge". Damit könnte auch die angespannte Situation in Steinkirchen aufgelöst werden.

Insgesamt sollen in die neuen Wohnungen einmal bis zu 76 Menschen einziehen. Die Anlage auf dem Areal des ehemaligen Forsthauses besteht dabei aus zwei Gebäuden, die das Staatliche Bauamt Ingolstadt im Auftrag der Regierung von Oberbayern als Bauherr errichtet. Das obere Gebäude ist mit neun Wohnungen mit je 48 Quadratmetern für maximal 44 Personen geplant, dazu kommt eine Wohnung mit 96 Quadratmetern für bis zu acht Personen. Das untere Gebäude enthält acht Wohnungen mit ebenfalls je 48 Quadratmetern für maximal 32 Personen. Sechs davon sind für sozial bedürftige, einheimische Bürger vorgesehen, für die restlichen zwei Wohnungen hat sich die Gemeinde ein Mitspracherecht bei der Belegung gesichert. Hinzu kommen Nebenräume für zwei Büros und die Haustechnik.

Die laut Gemeindesatzung erforderlichen 19 Stellplätze für Autos werden auf dem Grundstück eingeplant. Davon sind sechs überdacht, die den sechs Wohnungen für Einheimische zugeordnet sind. Die Stellplätze befinden sich im Bereich des Untergeschosses des unteren Gebäudes. 36 Abstellplätze für Fahrräder werden in der Nähe der Zufahrt Ilmtalstraße situiert.

Das alte Forsthaus und das Nebengebäude werden abgerissen. Die Eichen in den südöstlichen und südwestlichen Grundstücksecken bleiben erhalten, die restliche Bepflanzung wurde bereits gerodet. Darüber hinaus sind Kinderspielplätze vorgesehen. Laut Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU) sollen die Wohnungen voraussichtlich Mitte nächsten Jahres bezugsfertig sein.

Gemeinderätin Marianne Knoll (FW) stellte hierzu die Frage, ob die Baupläne öffentlich ausgelegt werden, um den Bürgern Informationen über das Bauvorhaben zu ermöglichen. Das sei laut Heinrich ohne Zustimmung des Bauherren - also der Regierung von Oberbayern - nicht zulässig, wie das auch bei jedem privaten Bauherren der Fall ist. Er werde aber bei der Regierung um eine Erlaubnis bitten.

Dieses Bauvorhaben des Freistaats bedeutet für Reichertshausen eine Weichenstellung: Da die Containersiedlung für Flüchtlinge in Steinkirchen aufgelöst werden und einem Kindergartenneubau weichen soll, können die anerkannten Flüchtlinge dann in diese neuen Gebäude einziehen. Heinrich hofft, auf diesem Weg die angespannte Situation in dem Reichertshausener Ortsteil aufzulösen: Einige Eltern hatten sich über die Nähe der Flüchtlingsunterkunft zum Kindergarten beschwert.

Dass die künftige Wohnanlage aber auch Wohnraum für sozial schwache einheimische Bürger vorsieht, bezeichnet Heinrich als Erfolg der Verhandlungen im Bayerischen Landtag. An den Gesprächen hatten auch der Zweite Bürgermeister Erwin Renauer (UWG), Verwaltungsleiter Günter Fuchs und Bauamtsleiter Manfred Thurner teilgenommen haben. So habe das ganze Vorhaben "einen positiven Verlauf genommen", kommentierte Heinrich seine Bekanntgabe, zu der seitens der Räte keine Fragen mehr offenblieben.