Reichertshausen
Eine Frage des Geschmacks

25.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Reichertshausen (hsg) Ein buntes Grau: Was zunächst widersprüchlich klingt, ist eines von vielen möglichen Ergebnissen einer Diskussion unter zwölf Gemeinderäten plus Bürgermeister, die sich auf die Farbgebung der Fassade der Schule in Steinkirchen einigen sollten. Das ist, wie immer, wenn es um Geschmacksfragen geht, ein schwieriges Unterfangen.

Erfreulich dabei war, dass die Vergabe 56 000 Euro unter dem Schätzpreis erfolgen konnte. Per Beamer wurden einige Entwürfe projiziert, die verschiedene Farbvarianten aufzeigten. Diese lösten wiederum völlig gegensätzliche Diskussionen aus, von „Kaserne“ über „Krematorium“ bis zu „abscheulich“ reichten die negativen Kommentare, die positiven verteilten sich ziemlich gleichmäßig auf andere Entwürfe. „Des bunte Zeigl derschlagt den Platz“, meinte Malermeister Konrad Moll (UWG), er plädierte für cremefarben. Konrad Mayer (SPD) forderte eine kindergerechte, deutlich farbige Gestaltung. Wolfgang Linner (CSU) wollte nur den vorspringenden Eingangstrakt bis unter den Dachfirst farbig abgesetzt haben. Eine farbliche Angleichung an die Kirche als Ensemblelösung stand ebenso im Raum wie ein Farbverlauf vom Orange bis nach oben ins Gelb. Elisabeth Stocker (CSU) wünschte sich „eine frische, weiße Einrahmung als das Mindeste“. Marianne Knoll (FW) zitierte einer Frau, die in der Schule arbeite und sich für „einfach beige“ ins Zeug gelegt habe. Für „nicht zu kräftig in der Farbe, dem Stil des älteren Gebäudes entsprechend, machte sich Gemeinderat Lorenz Dick (UWG) stark. Das ist jetzt „ein bunter Strauß geworden“, lautete das Fazit von Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU). Tendenziell wünsche sich – seinem Eindruck nach – das Gremium unterm Strich „eine freundliche Farbe, nicht zu grell, die Fassadenfläche nicht scharf-weiss, sondern cremefarben, auch etwas abgestimmt auf die Kirche“. Der vorspringende Haupteingang solle in einem angenehmen, weichen, gelblichen Ton abgesetzt werden. Dem aber widersprach Konrad Moll, der erneut für eine einfarbige Lösung das Wort ergriff. Mehrere Abstimmungsvorgänge brachten keine Lösung. Nach einer Diskussion von insgesamt 15 Minuten und zehn Sekunden beschloss der Gemeinderat, sich bei der nächsten Sitzung drei Ergebnis-Varianten der Diskussion von der Malerfirma als Papierausdruck vorlegen zu lassen. Immerhin.