Reichertshausen
Bauzäune sollen Rehe aus dem Friedhof fernhalten

Gemeinde Reichertshausen reagiert nach Wildverbiss an Gräbern Langfristig sind Hecken geplant

28.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:13 Uhr

Inzwischen stehen Bauzäune um den Friedhof, um die Rehe auszusperren. - Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Kurz und bündig verlief der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung in Reichertshausen am vergangenen Mittwoch. Ein Großteil der Sitzung betraf Bau- und Grundstücksangelegenheiten.

Das Hauptaugenmerk galt dabei der Änderung des Flächennutzungsplanes für die Erweiterung des Waldfriedhofes Reichertshausen und dem daraus resultierenden Bebauungsplan.

Laut Bauamtsleiter Manfred Thurner hielten sich die Stellungnahmen seitens der Träger öffentlicher Belange in Grenzen, seitens der Bürger gab es keine. Gefordert wurde seitens der Behörden unter anderem eine Ersatzaufforstung für die gefällten Bäume sowie von der Naturschutzbehörde für die Einfriedung des neuen Friedhofsteils eine maximale Zaunhöhe von 1,50 Meter.

In der Abwägung wies Thurner darauf hin, dass sich die bestehende Einfriedung im alten Friedhofsteil mit einer Höhe von 1,25 Metern als völlig unzureichend herausgestellt habe. Wie berichtet, hatten Rehe die Blumenbepflanzung vieler Gräber radikal abgefressen, zum Ärger der Hinterbliebenen, die vor Ostern ihre Gräber frisch hergerichtet hatten. Deshalb hält die Gemeinde an einer maximal zulässigen Zaunhöhe von zwei Metern fest. Aus Gründen des Landschaftsbildes werden die Zäune, wo erforderlich, mit Hecken hinterpflanzt, sodass sie ausreichend eingegrünt sind, optisch nicht stören und dem Wild das Eindringen verwehren. Laut Gemeindechef Reinhard Heinrich (CSU) hätten die Wildkameras mittlerweile mehrere Stellen ausgemacht, die von den Rehen genutzt werden. Denen hilft in erster Linie der steile Hang oberhalb eines Tores beim Sprung zur reich gedeckten Tafel.

Deshalb schritt die Gemeinde zur Soforthilfe und hat Bauzäune aufgestellt, deren Höhe ausreicht, die Rehe am illegalen Grenzübertritt zu hindern.

Seitens des Wasserwirtschaftsamtes wurde gefordert, die Versickerung von Niederschlagswasser zu überprüfen und bei Bedarf die Entwässerung anzupassen. Dem kann die Gemeinde ordnungsgemäß entsprechen, so die Aussage Thurners. Die gesamten Abwägungsvorschläge stellte Heinrich am Ende zur Abstimmung, sowohl der Feststellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplanes wie auch der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan wurden einstimmig gebilligt.