Pörnbach
Die Rücklagen schrumpfen

Pörnbach investiert 2,7 Millionen Euro für Sanierungen und in den Kanal und das bei steigenden Personalkosten

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Das Schulhaus soll saniert werden, wofür die Gemeinde Pörnbach schon heuer erste Gelder locker macht. - Foto: Vogl

Pörnbach (PK) Ganz im Zeichen der Finanzen ist die Dienstagssitzung des Pörnbacher Gemeinderats gestanden. Kämmererin Anni Unsöld stellte Bürgermeister Helmut Bergwinkel von der Fortschrittsliste (FUW) und den Räten den Haushaltsplan und das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre vor.

Es war übrigens der letzte Pörnbacher Haushalt, den Unsöld erstellt hatte - die Kämmererin geht bald in den Ruhestand.

Im Vergleich zum Vorjahr geht das Volumen des Gesamthaushalts nach oben. Der Gesamthaushalt beträgt 5,69 Millionen Euro; 2016 waren es nur 5,2 Millionen Euro. Dies bedeutet ein Plus von 9,33 Prozent. Laut Bürgermeister Bergwinkel sind vor allem die Investitionen für die Kläranlage und das Kanalsystem dafür verantwortlich. Der Vermögenshaushalt weist 1,92 Millionen Euro aus, was eine Steigerung von rund 18 Prozent bedeutet.

Sowohl im Verwaltungs- als auch im Vermögenshaushalt steigen die Ausgaben weiter. Für den Verwaltungshaushalt, der die laufenden Personal- und Nebenkosten umfasst, sind rund 195 000 Euro an Mehrausgaben angesetzt. Diese errechnen sich unter anderem durch die gestiegene Kreisumlage (888 000 statt 775 000 Euro im Vergleich zum Vorjahr) und zusätzliche Personalkosten im Bereich der Kinderbetreuung. Auch die Schulverbandsumlage für Langenbruck ist um 20 000 Euro gestiegen. Vor allem, weil Sanierungsarbeiten am Schulgebäude vorgenommen werden sollen. Zudem haben sich aber auch die Schülerzahlen von 75 auf 86 erhöht. Dagegen stehen relativ niedrige Gewerbesteuereinnahmen von geschätzten 130 000 Euro.

Im Vermögenshaushalt will die Gemeinde zusammen mit Haushaltsresten in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro investieren. Rund die Hälfte davon entfällt auf den Bereich Abwasser, für den 1,24 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Finanzierung dieser Investitionen ist über Verbesserungsbeiträge vorgesehen; die Bürger werden also zur Kasse gebeten. Für die Wasserversorgung (Ertüchtigung Wasserhaus, Neubau und Austausch von Wasserleitungen) stellt Pörnbach 553 000 Euro bereit. Außerdem zahlt die Gemeinde 452 000 Euro für den Breitbandausbau im Gemeindegebiet sowie 20 000 Euro für ein Sanierungsgutachten für die Turnhalle und das Schulgebäude. Auch die Machbarkeitsstudie, mit der die Zukunft des Gasthofs zur Post geplant werden soll, wird erstellt. Kostenpunkt hierfür sind rund 25 000 Euro.

Aufgrund der hohen Investitionen fällt heuer die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt gering aus: geplant sind 131 000 Euro. Die vorgeschriebene Mindestzuführung von 82 000 Euro wird somit wenigstens noch erreicht. Die Rücklage liegt mit 2,33 Millionen Euro momentan auf einem hohen Stand. Sie wird allerdings in nächster Zeit gehörig schrumpfen. Es ist nämlich eine Entnahme in Höhe von 1,27 Millionen Euro geplant, um die hohen anstehenden Ausgaben überhaupt schultern zu können.

Und das aus gutem Grund. Pörnbach steht nämlich keineswegs schuldenfrei da. Die Pro-Kopf-Verschuldung lag zum Jahresende bei doch beträchtlichen 456 Euro. Zusätzlich ergibt sich eine zusätzliche Pro-Kopf-Verschuldung von aktuell 28 Euro durch die Finanzierung der Fotovoltaikanlage auf dem Bauhof.

Dem gesamten Haushalts- und Investitionsplan erteilten alle Räte einstimmig die Zustimmung. Auch die über- und außerplanmäßigen Ausgaben für das zurückliegende Jahr - allesamt kleinere Posten - wurden einstimmig genehmigt.