Pörnbach
Da ist der Holzwurm drin

Die Pörnbacher Orgel muss saniert werden Spenden erwünscht

13.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:57 Uhr

Marodes Schmuckstück: Holzwürmer zerfressen die Pörnbacher Orgel. Sie soll generalüberholt werden. Kirchenpfleger Emmeran Spitzer bittet die Gläubigen um Spenden. - Foto: Brenner

Pörnbach (PK) Sie steht seit mehr als 100 Jahren auf ihrem Platz und begleitet die katholischen Gläubigen bei ihren Gottesdiensten: Jetzt muss die Pörnbacher Orgel generalüberholt werden. Kirchenpfleger Emmeran Spitzer bittet um Spenden.

Eigentlich hat die katholische Gemeinde ja momentan genug zu verarbeiten. So wird ab September die Hälfte der Gottesdienste gestrichen, welcher Pfarrer sie halten wird, ist zudem noch ungewiss, sagt Spitzer. Hintergrund sind die Umstrukturierungen für die neue Pfarreiengemeinschaft Langenbruck-Reichertshofen-Pörnbach. Künftig wird es demnach in Pörnbach nur noch donnerstags und sonntags Gottesdienste geben, samstags und dienstags fallen sie weg.

Und nun ist auch noch die Orgel ein Fall für den Restaurator. Das 1903 erbaute Instrument ertönt seit geraumer Zeit nicht mehr so, wie es soll. "Die Töne bleiben hängen", erklärt Spitzer. Und das hört man. "Es ist uns im Winter aufgefallen. Die trockene Luft ist ihr gar nicht gut bekommen."

Leider sind die Töne nicht das Einzige, bei dem sich der schlechte Zustand der Orgel zeigt. Der Holzwurm macht dem Instrument zu schaffen: Deshalb müssen alle Teile der Orgel ausgebaut und gereinigt werden, anschließend werden sie mit Öl behandelt. Auch die Pfeifen sind voller Schmutz und müssen geputzt werden, zudem gibt es einige Stellen am Gebläse, die dichtgemacht werden müssen - denn auch das hat Einfluss auf den Klang. "Wenn es offene Stellen gibt, vibriert der gesamte Klangkörper", erklärt Spitzer.

Damit die Kirchgänger so bald wie möglich wieder reine Töne zu hören bekommen, wird die Orgel also generalüberholt. Das wird insgesamt wahrscheinlich zwischen 40 000 und 50 000 Euro kosten und ein Vierteljahr dauern, schätzt Spitzer. Die Kosten trägt die Kirche selbst, Spenden sind allerdings sehr erwünscht. "Ich stelle in der Kirche eine Spendenbox auf", so der Kirchenpfleger. Einige Pörnbacher waren schon großzügig. Es sind bereits einige Tausend Euro gespendet worden.

"Jetzt müssen wir erst einmal Angebote einholen", sagt Spitzer. Erste Gespräche lassen allerdings nicht viel Hoffnung aufkommen, dass die Gläubigen schon bald zu den erhabenen Klängen der erneuerten Orgel singen werden. "Die Orgelbauer, die wir bisher gefragt haben, haben alle heuer keine Zeit mehr", so Spitzer. Es gebe heutzutage sowieso nicht mehr viele, die dieses Handwerk beherrschen.

Zumindest von außen glänzt die Orgel. Denn die Oberfläche wurde vor nicht allzu langer Zeit gestrichen - in der Farbe der Kanzel, einem dunklen Braunton. Das war wohl nicht immer so: Die Ursprungsfarbe lässt sich am Orgeltisch erkennen, wo die neue Farbe schon etwas abblättert. Darunter kommt ein dunkles Rot zum Vorschein.