Pörnbach
100 Prozent Wolf

CSU-Delegierte nominieren den Amtsinhaber einstimmig zum Landratskandidaten

04.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Applaus für Martin Wolf (Mitte): Die Delegierten der CSU-Ortsverbände haben den Amtsinhaber einstimmig zu ihrem Kandidaten für die kommende Landratswahl im Mai 2017 gekürt. - Foto: Zurek

Pörnbach (PK) "Zwischen uns passt kein Blatt Papier" - dieses Bekenntnis zu Landrat Martin Wolf war bei der Delegierten-Versammlung der Kreis-CSU gleich mehrfach zu hören. Und es spiegelte sich im einstimmigen Votum für dessen erneute Kandidatur bei der Landratswahl am 7. Mai 2017 wider.

Einer, der obige Redewendung bemühte, war Karl Straub, der als CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter unter den rund 130 Gästen im Pörnbacher Gasthof Bogenrieder nicht nur die Delegierten und Granden des Kreisverbands, sondern auch den Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer begrüßte. Straub zollte Wolfs Bereitschaft, erneut zu kandidieren, "höchsten Respekt" - gerade auch mit Blick auf die persönlichen Gründe, die ihn bewogen hatten, nur noch für drei Jahre zur Verfügung stehen zu wollen.

Ein Gegenkandidat wurde erwartungsgemäß nicht vorgeschlagen. Dass das Votum für Wolf am Ende aber so eindeutig ausfiel, erstaunte indes sogar den Kandidaten selber: Von 124 gültigen Stimmen waren alle auf ihn entfallen, nur eine Stimme mangels Lesbarkeit ungültig. Er habe mit einem solchen Ergebnis "nicht gerechnet", so Wolf im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Vorfeld habe es innerparteilich durchaus harte Diskussionen gegeben - etwa bei der Windrad-Thematik. Offenbar habe man aber sein "ehrliches Bemühen" anerkannt und ihm abgenommen, dass seine Forderung nach einem wertschätzenden Umgang miteinander "nicht nur eine Floskel ist". Dankbar für die gute Rückenstärkung aus den eigenen Reihen betonte Wolf, dass er für eine Wiederwahl natürlich auch das Vertrauen der übrigen Bürger brauche.

Man müsse Herausforderungen konsequent angehen, um in einer von "Megatrends" ständig veränderten Gesellschaft auf der Höhe der Zeit zu bleiben und dem Gefühl der Ratlosigkeit oder gar Ängsten entgegenwirken zu können, konstatierte der Landrat mit Blick auf die nächsten Jahre. Die Ausgangssituation im Landkreis bezeichnete er - untermauert von diversen Rankings - als großartig. Man halte sich im bundesweiten Vergleich "nachhaltig an der Spitze", und das nicht nur wirtschaftlich betrachtet, sondern auch in Sachen Attraktivität, Lebensqualität und Sicherheit. Dieser Erfolg sei unter anderem den von einer starken CSU gemeinsam mit anderen demokratischen Kräften "in der Kommunalpolitik gesetzten Rahmenbedingungen" zu danken.

Man habe in den vergangenen fünfeinhalb Jahre viel erreicht, resümierte Wolf unter Berufung auf eine lange Liste, die von der Schaffung der Außenstelle des Landratsamtes, über schulische und soziale Projekte bis hin zu Impulsen für die Energiewende reichte.

Seine strategischen Ansätze, um den Herausforderungen der nächsten Jahre begegnen zu können, stellte Wolf in Gestalt eines umfangreichen Zehn-Punkte-Katalogs vor (siehe oben). Zu meistern seien die Aufgaben nur "mit funktionierenden Partnerschaften, die auf allen Ebenen von Wertschätzung und Vertrauen getragen sind". Es gelte, noch mehr präsent und vor Ort zu sein, dem Bürger noch mehr zuzuhören und "einen aufrichtigen und transparenten Umgang mit seinen Problemen" zu pflegen. Das sei der beste Schutz gegen Radikalisierungstendenzen.

Erich Irlstorfer hatte die Zeit der Stimmenauszählung für einen kurzen Abstecher in die Bundespolitik genutzt. Was das Wahlkampfjahr 2017 angehe, dürfe die CSU als "Stabilitätsanker des Landes" nicht nach dem "Modell Streichelzoo" handeln. Man müsse klare Kante zeigen und um die eigenen Positionen kämpfen, auch auf Landkreisebene. Wobei er in Richtung Wolfs verkündete: "Wir werden miteinander in den Wahlkampf ziehen."

Auch der CSU-Kreisvorsitzende Straub vollzog den Schulterschluss mit seinem "Bürgerlandrat", der sieben Tage in der Woche für den Landkreis unterwegs sei und überdies in der Asylpolitik unter den bayrischen Landkreisen Vorbildliches leiste. In den Wahlkampf werde man sehr, sehr demütig ziehen, so Straub - aber als CSU wolle man die "Taktrichtung vorgeben".