Pfaffenhofen
Gasalarm: Ammoniak tritt bei Brauerei aus

15.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Gasalarm bei der Urbanus-Brauerei in Pfaffenhofen: Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten das Leck an einem Flüssigtank mit Ammoniak abzudichten. Das in konzentrierter Form stark reizende Gas strömte mehrere Stunden aus und wurde mit Wasser neutralisiert. - Foto: Asbeck

Pfaffenhofen (PK) Gasalarm in der Kreisstadt: Ein Großaufgebot an Einsatzkräften ist gestern zur Urbanus-Brauerei in Pfaffenhofen gerufen worden, weil Ammoniak aus einem defekten Tank ausströmte. Nach Auskunft der Polizei wurde niemand verletzt. Eine Gefahr für die Umwelt habe nicht bestanden.

Um 13.35 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr wegen des Ammoniakaustritts zur Brauerei gerufen. Ein 300-Kilogramm-Flüssigtank mit Ammoniak war undicht geworden. Mit Atemschutzgeräten und spezieller Schutzkleidung drangen die FFW-Aktiven in das Gebäude vor, konnten das Leck aber nicht abdichten. Deshalb wurden drei Spezialkräfte aus Schwäbisch Hall und vom Chiemsee herbeigerufen. Bis zum Eintreffen der Experten wurde das austretende Flüssiggas durch die Feuerwehr mit Wasser neutralisiert.
 

Ammoniak wirkt in höheren Konzentrationen stark reizend auf die menschlichen Schleimhäute und die Lunge. Aus Sicherheitsgründen wurden daher die unmittelbar benachbarten Gebäude – das Haus der Begegnung und die Gebetsräume des türkisch-islamischen Kulturvereins DiTiB – evakuiert. Alle weiteren Bewohner der Gebäude ringsum wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der stechende Geruch des Gases war den ganzen Nachmittag über im Umkreis des Einsatzortes an der Kellerstraße zu riechen.

Zur Verstärkung wurden auch die umliegenden Feuerwehren alarmiert, auch die Werksfeuerwehr der EADS rückte mit einem großen Entlüfter an. Insgesamt waren laut Polizei 80 Feuerwehrleute aus sieben verschiedenen Wehren im Einsatz.

Die Ursache des Gasaustritts liege, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Pfaffenhofen auf PK-Anfrage erklärte, an einer Materialermüdung. Der Tank weise einen Haarriss auf. Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Personen wurden nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt. Der Einsatz dauerte bei Redaktionsschluss noch an. Falls das Leck auch von den Fachleuten nicht abgedichtet werden könne, müsse man im schlimmsten Fall das gesamte Gas langsam ausströmen lassen und neutralisieren, teilte die Polizei mit. Das könne viele Stunden dauern.