Pfaffenhofen
"Eine unmögliche Tierquälerei"

Drahtspitzen in Hundehals eingewachsen

18.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Pfaffenhofen (rgf) Für Sandra Lob, Leiterin des Pfaffenhofener Tierheims, ist der Fall klar: „Das ist einfach nur unmöglich, das war eine absolute Tierquälerei.“

Ende Januar meldete sich bei ihr eine Familie mit folgender Nachricht: Ein verstörter Hund streune bereits seit Tagen beim Schweitenkirchener Ortsteil Hirschhausen umher, und ihnen sei es gelungen, das Tier in einen Zwinger zu sperren. Das Tier sei aggressiv und lasse keinen Menschen an sich heran. Lob brachte den Hund ins Tierheim. Er wirkte verstört und ließ sich über Tage kaum anfassen. Die Mitarbeiter des Tierheims stellten fest, dass dem Mischlingshund Schlimmes widerfahren war. In den Hals des Tieres waren Drahtspitzen des Halsbandes eingewachsen. „Das war extra dafür gemacht“, sagt Lob. Das Alter des Hundes schätzt sie auf circa acht Jahre. Die Narben im Nacken deuten darauf hin, dass er seit Jahren ein solches Halsband tragen musste.

Hermann Ottowitz, Hundeführer bei der Polizei, geht davon aus, dass es sich um einen Bauernhofhund handelt. Darauf deute das Material des Halsband-Konstrukts hin, das in der Regel für das Zusammenbinden von Strohballen verwendet werde. Dass auf den Halter, sollte er denn ausfindig gemacht werden können, eine empfindliche Strafe zukommen könnte, bezweifelt Ottowitz. „Er soll aber trotzdem wissen: So geht es nicht.“ Hinweise nimmt die Polizei Pfaffenhofen unter Telefon, (0 84 41) 80 95-0, entgegen. Inzwischen gehe es dem Hund deutlich besser. Er habe sich erholt, entwickle sich gut und sei auch nicht mehr so verschreckt, sagt die Leiterin des Tierheims. Ziel sei es jetzt, den Hund in bessere Hände zu geben. „Damit er in Zukunft einfach Hund sein darf.“