Pfaffenhofen
Gelungener Start des fünften MEMO-Zyklus

Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche bis auf die letzte Bank besetzt

18.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

Große Musik in kleiner Besetzung: Das Kammerorchester St. Johannes und der MEMO-Projektchor, dirigiert von Max Penger - Foto: Steininger

Pfaffenhofen (hsg) Über ein volles Haus hat sich der Initiator und musikalische Leiter Max Penger gefreut, als er in das Kirchenschiff blickte.

Selbst auf der Empore hatten noch Zuhörer Platz genommen, was für die außerordentliche Akzeptanz der Konzertreihe MEMO spricht. In der Tat verzeichnen die Konzerte mit Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy von Jahr zu Jahr mehr Besucher, eine Auszeichnung für das Kammerorchester St. Johannes und den MEMO-Projektchor.

Neben der Musikalität aller Sänger und Musiker ist bemerkenswert, dass alle in der Region rund um Pfaffenhofen beheimatet sind und sich professionelles Können wie auch das Engagement der vielen Amateure innerhalb des Ensembles bestens ergänzen.

So auch zum Start des fünften Zyklus, dessen Fokus auf Mozarts „Missa brevis in D“, KV 65, lag. Diese ist eine von nur drei Messen, die Mozart in einer Moll-Tonart schrieb und das sehr konsequent, denn ihr bleibt auch zum Schluss eine finale Wendung nach Dur versagt.

Vor Beginn aber informierte Penger die Kirchenbesucher über eine Programmänderung. Man habe es „probentechnisch nicht geschafft, Bartholdys Choral „Jesu meine Freude“ noch einzustudieren“, man werde das voraussichtlich am 17. März nachholen.

Anstelle dessen hatte Penger zwei weitere „mozärtliche“ Kirchensonaten und das berühmte Offertorium „Sub tuum präsidium“ ins Programm eingefügt, worüber sich die Mozart-Fans unter den Zuhörern sicher nicht ärgerten.

So ertönte zu Beginn die Kirchensonate in F mit dem Kammerorchester St. Johannes in kleiner Besetzung mit einem sehr transparenten Klang, der ein wenig an Kammermusik erinnerte. Das habe den Vorteil, erklärte Penger gegenüber dem PK, „dass musikalische Strukturen prägnanter und besser hörbar werden“. Überhaupt handele es sich bei den Sonaten um sehr virtuose Stücke, um musikalische Kostbarkeiten, die aber schwierig zu spielen seien. Da merke man, dass das Ensemble seit der Gründung des Orchesters im Jahr 1991 zusammen musiziere, freut sich Penger, „da weiß die linke Hand, was die rechte tut“.

Ein schöner, musikalischer Auftakt, der einstimmte auf das Kyrie und Gloria, bei denen sich der ebenfalls kleiner besetzte Chor bestens in Szene setzte wie auch beim Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Dies gilt insbesondere auch für die beiden Sopranistinnen Gabriele Brucklacher-Schur und Doris Brummer, die bestens miteinander harmonierten, ebenso auch Altistin Carola Reim, Tenor Günther Böckl und Bassist Nikolai Ardey. Alles Solisten, die aus dem Chor heraus besetzt werden können, freut sich Penger.

Und diese Solisten zusammen mit einem Chor, dem man die Freude auf die kommenden Konzerte anzumerken schien, bescherten dem Publikum wunderschöne Musik, gewaltig im Sanctus, ein schönes Duett im Benedictus und überhaupt einen Auftakt der Konzertreihe, der Appetit macht auf mehr. So verließen viele die Kirche in dem Bewusstsein, einen eindrucksvollen, klassisch-musikalischen Frühschoppen erlebt zu haben und etliche haben sich den nächsten Termin kommenden Sonntag in Gedanken bereits vorgemerkt.