Feuerwehr rettet Bewohner aus brennendem Haus - Kripo ermittelt

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

−Foto: Patrick Ermert

Pfaffenhofen (PK) Aus einem brennenden Einfamilienhaus hat die Feuerwehr am Montag einen Schwerverletzten geborgen. Der 52-jährige Bewohner wurde in eine Unfallklinik geflogen. Sein Zustand ist nach wie vor schlecht und die Polizei geht davon aus, dass der Brand bewusst gelegt wurde.

Am Montagvormittag ist in einem Wohnhaus in der Pfaffenhofener Burgfriedenstraße das Feuer ausgebrochen. Um 10.36 Uhr wurden Feuerwehr und Rettungsdienst alarmiert, die nur wenige Minuten später den Unglücksort erreichten. „Als wir ankamen, schlugen die Flammen aus der Terrassentüre auf der Hinterseite des Hauses nach draußen“, berichtete der Pfaffenhofener Kommandant Roland Seemüller in einer kurzen Verschnaufpause. Oder im Fachjargon: „Es war ein ausgedehnter Wohnungsbrand.“

Die Rauchentwicklung im Inneren des Gebäudes sei stark gewesen – und die Retter wussten, dass sich noch eine Person im Gebäude befand. „Entsprechend schnell sind wir mit Atemschutztrupps ins Haus gegangen“, erzählte Seemüller weiter. Am Ende waren vier Trupps, also acht Mann, in Spezialkleidung und mit Schutzmasken ausgerüstet damit befasst, vor allem den Vermissten aufzuspüren und nebenbei den Brandherd zu löschen. „Wir haben den Mann finden können und ihn ins Freie gebracht“, berichtet der Pfaffenhofener Kommandant weiter. Die Rettungskräfte vom BRK versorgten ihn, bis er transportfähig war. Letztlich wurde der 52-Jährige mit dem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik geflogen. Sein Gesundheitszustand ist nach wie vor prekär.

Rauchschwaden drangen auch später noch durch die Fenster nach draußen, immer wieder bildeten sich Flammen im Obergeschoss des Wohnhauses. Sogar am Nachmittag loderte Glut immer wieder auf, sodass die Feuerwehrler während der Brandwache mehrmals nachlöschen mussten. Am Ende hatte auch das Technische Hilfswerk Pfaffenhofen seinen Einsatz. Mit zehn Einsatzkräften schloss das THW die zerschlagenen Fenster und Türen des Hauses. Schon früh hatten sich die Pfaffenhofener Feuerwehrler dazu entschlossen, weitere Kollegen zu Hilfe zu rufen. 

Am Ende waren gut 40 Feuerwehrleute aus der Kreisstadt, aber auch aus Hettenshausen, Ilmmünster und Scheyern in der Burgfriedenstraße unter Seemüllers Kommando im Einsatz. Sie rollten Wasserschläuche von den Einsatzwagen zum Haus, um das Gebäude von innen her vollständig zu löschen. Auf einen groß angelegten Löschangriff von außen konnten sie verzichten. Unter Kontrolle hatten die Feuerwehrler den Brand zu jeder Zeit, benachbarte Wohnhäuser waren nicht in Gefahr. Die Schadenshöhe wurde am Ende auf rund 100 000 Euro festgesetzt. „Und das Haus ist nicht mehr bewohnbar“, so Michaela Grob, Sprecherin beim Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Die Kripo wurde allerdings nicht wegen der Schadenshöhe, sondern vor allem wegen der Umstände sofort hinzugezogen.

Denn die Kripo Ingolstadt hat die Ermittlungen wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung aufgenommen und nimmt sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer (0841) 93 43-0 entgegen. Weiteren PK-Informationen zufolge war das Wohnhaus von Innen abgeriegelt und das Feuer an mehreren Stellen im Innern des Hauses gelegt worden.