Pfaffenhofen
Zweck vor Optik

Am Eisstadion steht inzwischen die Lärmschutzwand – Die Verantwortlichen setzen auf Funktionalität

20.04.2015 | Stand 02.12.2020, 21:24 Uhr

Foto: Claudia Lodermeyer

Pfaffenhofen (PK) Die Bauarbeiten am Eisstadion sind im Zeitplan, inzwischen steht auch die Lärmschutzwand zwischen Eishalle und Hirschberger Wiese. Die Meinungen dazu sind in der Stadt gespalten – doch die Verantwortlichen sind sich einig: Der Zweck ist wichtiger als die Optik der Halle.

Karl Oexler bringt es auf den Punkt: „Geschmäcker sind verschieden.“ Denn die Meinungen zur Lärmschutzwand am Pfaffenhofener Eisstadion gehen auseinander. Seit ein paar Wochen steht die Metallwand an der Westseite der Eissporthalle, auch der Erdwall davor ist bereits aufgeschüttet. Dem Vorsitzenden des EC Pfaffenhofen gefällt die Lärmschutzwand, gleichzeitig ist für Oexler die Optik zweitrangig. „Wir wollen vor allem ein funktionelles Stadion, das nutzbar ist“, sagt er. „Dafür braucht es keinen Luxusbau.“

Für insgesamt 4,6 Millionen Euro wird das Eisstadion an der Ingolstädter Straße saniert. Für das moderne Bogendach sind 1,8 Millionen Euro veranschlagt, für den Funktionstrakt 2,7 Millionen Euro. Dass die Eissporthalle zum Westen hin eine Lärmschutzwand braucht, war den Planern und der Stadt als Bauherrn bewusst – schließlich sind die Bäume, die dort vorher zumindest einen Teil der Schallwellen abgefangen haben, gefällt. Inzwischen steht nun an dieser Stelle die Wand aus Metallbauteilen samt Wellblechdach.

„Wir brauchen hier eine Kombination aus Optik und Funktionalität“, erklärt Wolfgang Eichenseher vom zuständigen Planungsbüro. Denn einerseits durften die Architekten die Halle nicht vollständig schließen – eine komplette Hülle für das Stadion hätte baurechtliche Schwierigkeiten bedeutet und rund das Doppelte gekostet. „Außerdem gibt es in der Halle keine mechanische Belüftung“, sagt der Bauingenieur. Daher müsse durch eben diese Lücke zwischen Lärmschutzwand und Stadiondach noch der nötige Durchzug entstehen. Gleichzeitig sollte die Mauer noch als Dach für die Tribüne im Stadioninneren dienen, die künftigen Zuschauer vor Wind und Wetter und auch das Eis vor zu viel Sonne schützen. „Das lässt einem letztlich nicht so viele Freiheiten.“ Gestalterisch sei man zwar eingeschränkt, „aber was hilft es, wenn es optisch gut aussieht, aber dann den Zweck nicht erfüllt“, erklärt Eichenseher. Auch Stadtbaumeister Gerald Baumann sieht das so: „Ein besserer Lärmschutz war hier ein wichtiger Aspekt. Da steht das Gestalterische nicht im Vordergrund.“

Beendet sind die Arbeiten an der Westseite sowieso noch nicht. „Es kommt noch was dorthin – auf die Wand selbst und auch auf den Wall“, sagt Petra Lamshöft, sie ist beim Planungsbüro Eichenseher für das Projekt mit zuständig. Der Wall soll bepflanzt werden. „Und auf die Lärmschutzwand kommt doch ein Werbezug für das Eisstadion.“

Die Pflanzen für den Wall am Westende sind bereits im Budget mit eingeplant, gepflanzt wird voraussichtlich noch im Frühjahr. „Wahrscheinlich läuft es auf Büsche hinaus“, sagt Stadtbaumeister Baumann. „Bäume werden wir wohl nicht pflanzen. Die wachsen letztlich so hoch, dass durch die Lücke zwischen Lärmschutzwand und Dach wieder Laub und Äste ins Stadion fallen.“ Das sei ein großes Problem vor der Sanierung gewesen: Bis dahin mussten Bäume als Lärmschutz genügen, eine eigene Hallenwand gab es nicht – und entsprechend fielen ständig Blätter und Zweige auf die Eisfläche. „Vielleicht gibt es auch noch Rankgewächse“, sagt der Stadtbaumeister. Doch entschieden sei zu den Pflanzen noch nichts. „Das wird letztlich auch noch mit dem Verein abgesprochen“, erklärt Eichenseher.

Momentan laufen am Eisstadion die Abbrucharbeiten zum Funktionstrakt. „Wir sind sowohl im Budget als auch im Zeitplan“, sagt Eichenseher. Denn mit dem ersten Bauabschnitt zur Dachkonstruktion sei man fertig – und habe entsprechend den größeren Anteil bereits geschafft. „Bis zur nächsten Eislaufsaison sollte alles stehen“, prophezeit der Bauingenieur.