Pfaffenhofen
Zurück zum Rohbau

Bei der Sanierung des Eisstadions läuft alles nach Plan – Altes Hallendach vollständig demontiert

15.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Die 13 Tonnen schweren Kastenträger des Pfaffenhofener Eisstadions werden derzeit fachgerecht am Boden zerlegt und abtransportiert. Die Pfeiler im Hintergrund werden nun um gut einen Meter gekürzt, ehe das neue – dann gebogene – Hallendach darauf montiert wird. Im August soll die neue Konstruktion fertig sein - Fotos: Ermert

Pfaffenhofen (PK) Auf Hochtouren läuft die Sanierung des Pfaffenhofener Eisstadions. In den vergangenen zwei Wochen haben es die Arbeiter zügig in eine Großbaustelle zurückverwandelt. Das Hallendach ist verschwunden, die Umkleiden gleichen einem Rohbau – und bisher klappt alles ganz nach Plan.

Draußen knattert die Kettensäge. Sorgfältig zerteilt ein Arbeiter damit einen der riesigen Kastenträger, die ein 400-Tonnen-Lastkran tags zuvor auf der Hirschbergerwiese abgelegt hatte. Sein Gehilfe löst zwei Meter über ihm die Schrauben; und zwei andere sind mit Stemmeisen und den blanken Händen damit beschäftigt, die hölzernen Konstrukte in ihre Einzelteile zu zerlegen. Überall liegen Planken, Bretter und Bleche. Die Container sind rappelvoll. Die Laster sollten jeden Moment kommen, um die Ersten davon abzuholen.

Drinnen im „Bauabschnitt eins“, also dem Umkleidetrakt für die Eishockeyspieler, deutet nichts mehr darauf hin, dass hier vor wenigen Wochen noch die IceHogs um den Erhalt der Bayernliga kämpften. „Alles wurde komplett entkernt und entsorgt. Das ist wieder ein absoluter Rohbau“, sagt Josef Kaspar, der für die Eichenseher-Ingenieure als oberster Bauleiter sämtliche Arbeiten koordiniert. Fliesen, Böden, Mobiliar, der Wandputz, die Decken und Lampen – alles ist verschwunden. Nichts ist mehr, wie es einmal war. „Alles wird komplett erneuert und teilweise auch umgebaut“, sagt Kaspar. Wenn im August der Abschnitt fertig ist, wird alles aussehen wie bei einem Neubau. Im Grunde durfte nur das tragende Mauerwerk stehenbleiben. Vom ganzen Rest ist nicht mehr viel übrig. Im Bereich der Umkleiden für den öffentlichen Lauf ist hingegen noch Stillstand angesagt. „Der zweite Abschnitt ist erst im nächsten Jahr dran“, sagt Günter Prokisch vom städtischen Bauamt. „Alles auf einmal – das wäre in einem Jahr nicht zu bewältigen gewesen.“ Schließlich muss im August alles fertig sein, damit sich das geschotterte Stadioninnere dann in Windeseile wieder in eine klassische Eislauffläche verwandeln kann.
 
 

Bisher läuft alles ganz nach Plan. Zunächst wurden die asbesthaltigen Eternitplatten auf dem Hallendach entfernt und fachgerecht entsorgt. Danach folgte die Demontage der Nagelbinder – und schließlich wurden die riesigen Kastenträger herabgehoben. „Es war der heikelste Part der Maßnahme“, räumt Prokisch offen ein. Und Kaspar fügt an: „Das ist super gelaufen. Vor allem hatten wir keine einzige Verletzung und nicht einen Unfall. Das ist immer das Allerwichtigste überhaupt.“

In dieser Woche stehen nun erst einmal Aufräumarbeiten auf dem Plan. Das ehemalige Stadiondach muss samt und sonders abtransportiert werden, ehe vermutlich nach Ostern die Betonpfeiler um 1,2 Meter gekürzt werden. Das neue Dach ist schließlich gebogen, und braucht auch daher neue Auflager, die etwas tiefer ansetzen. „Das Volumen der Halle bleibt übrigens gleich. Außen ist es niedriger, innen höher – das gleicht sich auf die gesamte Fläche aus“, erklärt Prokisch. Lange wird es übrigens gar nicht mehr dauern, bis die Arbeiter damit beginnen, die neue Konstruktion aufzusetzen. Bereits in zwei bis drei Wochen beginnt die Montage. Abgeschlossen wird sie allerdings auch erst im August sein, wenn die parallel dazu fortschreitende Sanierung des Funktionstraktes ebenfalls in den Endzügen liegt.

Im Innern tut sich ohnehin einiges. Die Türen sind zum Teil erhöht, zum Teil auch breiter geworden. „Die Eishockeyspieler sind in voller Montur ja ziemliche Schränke. Wenn sie dann auch noch auf Schlittschuhen laufen – da ist es schon besser, wenn die Türen etwas größer dimensioniert sind“, sagt der für den Rohbau zuständige Polier. Bei einer Sanierung sei es an sich an der Tagesordnung, dass man auf Unvorhergesehenes stoße. Aber hier sei noch gar nicht viel passiert. Mal eine unerwartete Dämmung, die es abzukratzen galt, mal sei eine Wand etwas eingerissen. „Aber im Prinzip läuft alles wie am Schnürchen.“

Zu tun gibt es viel: Elektrik, Leitungen, das Sanitäre, Böden, Wände und Decken – alles wird in den nächsten Monaten erneuert. Geht es so weiter, steht der nächsten Eissaison in Pfaffenhofen nichts im Weg. „Und das ist das beste Zwischenfazit, das wir ziehen können“, sagt Prokisch.