Pfaffenhofen
Zurück zum Glück

In Speed-Dating-Form: Jobbörse in Pfaffenhofen informiert über den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben

23.11.2017 | Stand 23.09.2023, 2:48 Uhr

Perspektivwechsel: Britta Lemloh (vorne) war gestern als Mutmacherin bei "Frauen zurück in den Beruf" zu Gast. Auch 2016 war sie dabei - und lernte dort ihren jetzigen Arbeitgeber kennen. - Fotos: Wittmann

Pfaffenhofen (PK) Seit zwei Jahren lebt Britta Lemloh (kleines Foto) mit ihrer Familie in Pfaffenhofen. Auch im Job hat sie ihr Glück gefunden. "Endlich wieder", sagt die 38-jährige studierte Betriebswirtin. Britta Lemloh war einige Zeit arbeitslos. Vor einem Jahr ist sie schließlich bei der Jobbörse "Frauen zurück in den Beruf" in Pfaffenhofen auf ihren neuen Arbeitgeber, das Kus (Kommunalunternehmen Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen), aufmerksam geworden.

Bei "Frauen zurück in den Beruf 2017" gestern Vormittag im Pfarrsaal der Pfarrei St. Johannes Baptist war sie wieder mit von der Partie - zusammen mit zirka 50 Frauen, die sich über den Wiedereinstieg in den Beruf informieren wollen. Außerdem dabei: zehn Unternehmen aus Pfaffenhofen und der Region, um sich als potenzielle neue Arbeitgeber zu präsentieren.

Britta Lemloh war nicht gekommen, um mit betriebswirtschaftlichen Expertisen zu glänzen. Ihre Rolle: die Mutmacherin. "Trauen Sie sich, und vor allem, trauen Sie sich etwas zu", appellierte sie an die Teilnehmerinnen. Dabei zeigte Lemloh Verständnis für die Sorgen und Nöte der Frauen: "Ja, es ist zermürbend, wenn man nach einer längeren beruflichen Unterbrechung wieder in den Beruf starten will. Mit Enthusiasmus geht's erst einmal ans Bewerbungen schreiben." Blieben dann Erfolgserlebnisse aus, entstünden berechtigtermaßen Zweifel, so Lemloh. Um diese Verunsicherung zu zerstreuen, sei die nunmehr sechste Ausgabe von "Frauen zurück in den Beruf" eine tolle Gelegenheit.

Das Kus Pfaffenhofen als Organisator setzt bei der Veranstaltung in diesem Jahr auf eine "bunte Mischung an Unternehmen, um das Interesse von möglichst vielen zu wecken", sagt der Vorsitzende Johannes Hofer. Unter anderem hatten sich Firmen aus Straßen- und Verpackungstechnik, die Sparkasse sowie eine Fahrschule vorgestellt. "In diesem Jahr nehmen so viele Unternehmen teil wie noch nie. Wir hoffen, es ist für jeden etwas dabei", so Hofner.

50 Teilnehmerinnen, verteilt auf insgesamt zehn Unternehmen - klingt verdächtig nach Staufgefahr an den Tischen. Um dies zu umgehen, setzten die Organisatoren drei Runden an - mit der klaren Vorgabe für jede Teilnehmerin, dass pro Firma nur ein "Besuch" erlaubt ist. Kaum waren die Tischkarten für die erste Runde verteilt, machten sich die Frauen auch schon ans Job-Speed-Dating.

Einige von ihnen hatten dabei schon den Lebenslauf in einer Mappe unter dem Arm eingeklemmt. Ganz zur Freude des Kus, das nun von der Organisatoren- in die Beobachterrolle wechselte und die Gesprächsrunden an den Tischen mit großer Zufriedenheit verfolgte. Genau wie Elke Christian, die Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Ingolstadt. Sie hatte zuvor betont, dass, auch wenn der Arbeitsmarkt boome, die Jobs nicht automatisch zu den Menschen kämen. "Viele Menschen, die Arbeit suchen, kennen wir gar nicht. Bitte melden Sie sich, damit man von Ihren Plänen Notiz nehmen kann", sagte sie. Derweil war bereits die zweite Runde im Job-Speed-Dating angebrochen. Ein Blick in die Gesichter der Frauen offenbarte, dass sie ihr Kommen nicht bereuten. Abgesehen von einer Plauderei untereinander oder den Gesprächen mit den Unternehmensvertretern waren die Teilnehmerinnen von "Frauen zurück in den Beruf" nicht besonders redselig. Sie hatten Wichtigeres zu tun. Viele von ihnen sind gestern ihre ersten Schritte auf dem Weg zurück zum beruflichen Glück gegangen.

Florian Wittmann