Pfaffenhofen
Wilde Welpen suchen ein Zuhause

Hundemama aus Pörnbacher Rudel bringt acht Junge zur Welt die nun vermittelt werden

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Pancho (links) und Pippa sowie ihre sechs Geschwister suchen ein neues Zuhause. Ihre Mutter stammt aus einem Rudel Wildhunde, die in Pörnbach auf einem Gelände lebten, ohne dass sich jemand um sie kümmerte. - Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Eine Hündin aus dem Pörnbacher Wildhunderudel hat Welpen zur Welt gebracht. Für sie sucht die Pfaffenhofener Tierherberge ein neues Zuhause. Auch die Mutter soll vermittelt werden, für den Rest der Gruppe können sich Bürger als Paten engagieren.

Die wilden Welpen halten ihre Betreuerinnen in der Tierherberge ordentlich auf Trab: Pancho (links) und Pippa haben noch sechs Geschwister: Perro, Panna, Patty, Penny, Poldi und Pepito. Mutter Paloma stammt aus dem Pörnbacher Wildhunderudel und brachte ihre Jungen in der Obhut der Tierschützer zur Welt. Das Rudel wurde auf verschiedene Tierheime verteilt; vier Hunde sind in Pfaffenhofen. Die inzwischen verstorbene Besitzerin hatte die Tiere auf dem völlig verwahrlosten und zugewucherten Gelände sich selbst überlassen. Gefüttert wurden sie mit toten Schafen, deren Knochen überall herumlagen. Es ist erstaunlich, dass keiner der Hunde ein aggressives Verhalten zeigt, so die Betreuerinnen, allerdings sind sie extrem scheu. Eine Ausnahme bildet Paloma, die ihre Angst vor Menschen in der Tierherberge abbaute: Sie ist ausgesprochen lieb, freundlich und lässt sich sehr gern streicheln.

Vom üppigen und überaus munteren Kindersegen sind die Mutter und die Betreuerinnen ziemlich gestresst; nun sind die Kleinen bereit für ein neues Zuhause. Ein bisschen Schäferhund, Schakal und Dingo: So sehen die erwachsenen Wildhunde aus und jedes der Hundekinder - vier Buben und vier Mädchen - ist anders. Da sind die cremeweiße Panna mit der rosa Nase, die dunkle Penny, der grau-beige Poldi oder Pippa mit den steilen Ohren.

Ganz wichtig für die Tierschützer war, dass die Welpen von Anfang an richtiges Sozialverhalten lernten. So hat man sie regelmäßig mit Kindern, anderen Hunden und auch Katzen zusammengebracht - mit dem Ergebnis: Sie sind ganz normale liebe und liebenswerte Hunde, die aber wie alle Welpen noch viel lernen müssen, so die Betreuerinnen. Die knapp zehn Wochen alten Kleinen - sie sind bereits mehrfach geimpft, entwurmt und auch gechipt - werden einmal große schlanke Tiere und sicher tolle Familienhunde. Wer sie adoptieren möchte, sollte Zeit und Platz haben, denn nebenbei kann man sich nicht um einen jungen Hund kümmern - zumal er noch nicht stubenrein ist. Auch empfiehlt sich der Besuch einer Welpen- oder Hundeschule. Bei Mutter Paloma denkt man inzwischen ebenfalls über eine Vermittlung nach, auch wenn es für ihren künftigen Besitzer eine echte Herausforderung bedeutet. Dazu Tierheimleiterin Sandra Lob: "Sie ist wirklich sehr lieb, hat aber noch große Angst vor Halsband und Leine - hier darf sich jemand mit Hundeverstand angesprochen fühlen, der viel Liebe und Geduld in Paloma investiert." Die drei weiteren scheuen Wildhunde werden voraussichtlich für immer in der Tierherberge bleiben; hier können Tierfreunde Patenschaften übernehmen.