Pfaffenhofen
Weintrauben und Honig zum Naschen

Geschichten aus den Heimgärten: Bei Rodica und Hans Rapp sind viele Bienen zu Hause

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Gekonnte Griffe: Rodica und Hans Rapp wissen genau, wo sie bei den Obstbäumen hinlangen müssen - Foto: Welker

Pfaffenhofen (PK) Weintrauben, Obstbäume und vor allem Bienen. Zwölf Stöcke stehen im Heimgarten von Rodica und Hans Rapp. Die beiden haben sich mit dem Heimgarten einen Traum erfüllt.

Lady, Sindy und Bubi begrüßen Gäste sofort wie alte Bekannte. Ein bisschen schnuppern, kläffen, dann Streicheleinheiten abholen. Die drei Yorkshireterrier verfolgen die Rapps auf Schritt und Tritt. In der Hütte am oberen Rand des gut 600 Quadratmeter großen Gartens hängt sogar ein Bild, das die drei Hündchen im Italienurlaub zeigt. Sie posieren auf einem von den roten Booten der italienischen Rettungsschwimmer an der Adriaküste.

Der 49-jährige Hausmeister Hans und seine 33-jährige Frau Rodica haben sich gemütlich eingerichtet. Die mehrfachverglasten Terrassentüren hat Hans günstig im Baumarkt bekommen, die Wände sind in schlichtem Weiß angestrichen, Steinkrüge stehen auf einem Brett über dem Esstisch – bayerisch halt. Rodicas Heimat Moldawien hat sich zumindest einrichtungsmäßig nicht niedergeschlagen. Dass die Rapps den Garten aber überhaupt gepachtet haben, das ist ein großes Stück weit Rodica zu verdanken. Seit sie bei Hans in Deutschland wohnt, hat ihr ein eigener Garten einfach gefehlt. „Bei ihr in Moldawien bauen die Leute noch richtig viel selber an“, sagt Hans. Und in ihrer Doppelhaushälfte in der Dr.-Bergmeister-Straße gibt es eben nur eine Terrasse – aber kein grünes Fleckchen. Schließlich haben sich die beiden für eine Kleingartenparzelle beworben. „Es war ein Glücksfall, dass wir den Garten bekommen haben“, sagt Hans. „Den Garten wollte keiner, die ganze Arbeit wollte sich keiner antun.“ In der Tat: Wer sich Fotos aus dem November 2010 anschaut, als die Rapps den Garten übernommen haben, der sieht, was alles zu tun war. Damals standen eigentlich nur zwei meterhohe Bäume im Garten, dort, wo jetzt die gemütliche Hütte steht, war damals nur ein kleiner Geräteschuppen, das Gelände fiel zum Eingang hin steil ab. Mittlerweile haben die Rapps den Garten in mehrere Ebenen unterteilt, Beete wechseln sich mit Flächen für Obstbäume ab. Über dem gepflasterten Weg wuchern Weinreben. Die Trauben sind einfach zum Essen da, was übrig bleibt, bekommen die Vögel. Hans Rapps ganzer Stolz steht allerdings rechts an der Grundstücksgrenze. Ein leises Summen lässt erahnen, um was es sich handelt: Bienen. Zwölf Stöcke hat der Hobbyimker in seinem Garten stehen, weitere 15 hat er an anderen Orten verteilt. „Es ist schön, den Bienen einfach nut zuzuschauen“, sagt Hans. Aber die Bienen sind auch gut für die ganze Heimgartenanlage, Stichwort Bestäubung. Und Honig bekommt Hans Rapp natürlich auch. „Der Ertrag des cremigen Frühlingshonigs war gut, der des klaren Sommerhonigs weniger.“ Der Verkauf an einen Großhändler lohne sich ohnehin nicht. So bleibt auch davon genug zum Naschen.