Pfaffenhofen
Ein besonderes Fest

Für Obdachlose, Alleinstehende und Flüchtlinge: Rund 150 Gäste feiern an Heiligabend gemeinsam

26.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Voller Saal mit vielen Gästen, die am Heiligen Abend sonst allein gewesen wären: Die Baptisten und Pfingstler freuten sich über zahlreiche Besucher beim Weihnachtsfest für Obdachlose, Alleinstehende und Flüchtlinge. - Foto: Eibisch

Pfaffenhofen (PK) Rund 150 Gäste haben bei der Freien Christengemeinde und den Baptisten Weihnachten gefeiert: Sie waren an Heiligabend der Einladung zu diesem Fest für Obdachlose, Alleinstehende und Flüchtlinge gefolgt.

"Das geht ganz zwanglos bei uns zu. Herzlich willkommen, treten Sie ein und ein frohes Weihnachtsfest." Mit diesen Worten wurden die Gäste an der Eingangstür begrüßt, als sie zu einer Weihnachtsfeier für Alleinstehende, Obdachlose und Flüchtlinge die Räume der Freien Christengemeinde in der Raiffeisenstraße betraten. Dort hatten die "Pfingstler" zusammen mit den Baptisten eine Weihnachtsfeier vorbereitet, die so manches einsame Herz erfreut hatte.

"Wir machen das nun schon seit fünf Jahren", berichtete Alfred Wolf, der Organisator dieses Abends. "Es hat sich schon ein richtiger Besucherstamm gebildet." Bisher war die Pfingstgemeinde räumlich sehr beengt, doch seit einigen Monaten residieren sie nun in großzügigen Räumen. "Das ist der Grund, warum wir Baptisten uns mit den Pfingstlern zusammengetan haben, um die Weihnachtsfeier nun gemeinsam durchzuführen", erklärt der Baptistenprediger Lars Müller.

So saßen die Mitglieder der beiden evangelischen Freikirchen neben Obdachlosen, Flüchtlingen und Einsamen und feierten das Weihnachtsfest. So auch Stefan, ein älterer Obdachloser: "Ich bin in diesem Jahr das zweite Mal dabei und fühle mich sehr wohl. Das Essen war toll, sogar Musik spielt. Ich bin richtig glücklich heute Abend. Ich werde im nächsten Jahr gern wiederkommen, wenn ich eingeladen werden sollte." Nebenan hört der 30-jährige Ali aus Afrika aufmerksam zu. "Ich bin nach Deutschland gekommen, weil meine Frau von hier ist. Heute hoffe ich, einige Landsleute von mir zu treffen." Dann ist da noch eine etwa 60-jährige Frau: "Ich lebe seit meiner Scheidung allein und genieße diese Feier hier. Da habe ich mal eine Abwechslung." So hat jeder einen ganz persönlichen Grund, zu dieser Weihnachtsfeier zu kommen.

Auch Muslime sind dabei, die ganz aufmerksam zuhören, als den Gästen Weihnachten erklärt wird. "Wir verstecken unseren Glauben nicht", erläuterte der Pastor der Pfingstler, Martin Gieselmann. "Wir wollen nicht missionieren. Uns geht es darum, dass die Leute Jesus kennenlernen."

Begonnen hatte der Abend mit einem opulenten Mahl: Jede Menge Salate, Geflügel, Rind und was sonst noch in der Küche zubereitet wurde. Auch Pfaffenhofener Geschäftsleute beteiligten sich mit Lebensmittelspenden daran. Die Bäckereien Breitner und Bergmeister steuerten Backwaren bei, die Metzgerei Krammer lieferte Fleisch - alles auf Spendenbasis. Für die Besucher war alles kostenlos, die Getränke bezahlten die beiden Kirchengemeinden.

So saßen sie alle beieinander, freuten sich an der Geselligkeit und über die Geschenke, die an jeden Besucher verteilt wurden, bis es spät in der Nacht beim Abschied hieß: "Ein gesegnetes Weihnachten wünschen wir."