Pfaffenhofen
Wahlkampf wird Fall für Presserat

06.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:42 Uhr
Karl Straub tritt bei der Landtagswahl für den Stimmkreis Pfaffenhofen für die CSU an. −Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Auf den letzten Metern wird der Wahlkampf persönlich – und offenbar ein Fall für den Presserat. Auslöser ist ein werbender Text über den CSU-Bewerber Karl Straub auf der Internetseite eines Gratisanzeigenblatts.

Der Beitrag war nicht als bezahlte Werbeanzeige ausgewiesen, sondern erweckte den Anschein einer journalistischen Reportage. „Die CSU erkauft für Straub positive Berichterstattung“, kritisiert nun SPD-Mitbewerber Markus Käser. Dem CSU-Kandidaten sei scheinbar jedes Mittel recht, um sich im Wahlkampf Vorteile zu verschaffen. „Für wie dumm will man uns alle eigentlich verkaufen“ Käser kündigte am Freitag an, sich in der Sache an den Presserat zu wenden.

Straub tut Käsers Angriff als „Wahlkampfgeplänkel“ ab. „Ich verbuche das Ganze in der Kategorie, dass Herr Käser sehr aufbrausend ist.“ Man kenne ihn ja. Die Sache streitet Straub nicht ab: Ja, er habe Werbung in dem Blatt gebucht. „Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass man im Wahlkampf Wahlwerbung macht“, sagt Straub.

Das ist aber nicht der einzige Kritikpunkt. Das Anzeigenblatt wirbt auch mit einem Foto für die CSU, auf dem der Rohrbacher SPD-Bürgermeister Dieter Huber zu sehen ist – ungefragt. „Erstens tut man das nicht und zweitens geht meine Liebe soweit nicht, dass ich in einer CSU-Wahlanzeige vorkommen möchte“, sagte der Betroffene laut einer Pressemitteilung Käsers dazu. Beim Huber-Konterfei räumt Straub ein Versehen ein. Das Foto sei nicht bewusst verwendet und nach Bekanntwerden auch wieder aus dem Internet genommen worden. Und Käser, so Straub, habe seinerseits auf seiner Wahlkampfhomepage auch ungefragt Fotos anderer Personen wie CSU-Stadträten verwendet.