Pfaffenhofen
"Ein ganz großer Kracher"

3500 Euro für Familien in Not: Wohltätigkeitskonzert von Stadtkapelle und Liedertafel ein voller Erfolg

03.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr
Singen für den guten Zweck: Sehr abwechslungsreich präsentierte sich heuer der Chorgesang der Liedertafel auf dem Wohltätigkeitskonzert zum Auftakt der "Vorweihnacht der guten Herzen" in der Aula des Schyrengymnasiums. −Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Ein Musikabend der Spitzenklasse hat das fantastische Spendenergebnis von über 3500 Euro erbracht: Beim Benefitkonzert zum Auftakt der "Vorweihnacht der guten Herzen" war das Publikum am Samstag restlos begeistert und dankte mit einem Riesenapplaus.

Bereits zum 28. Mal stellten Liedertafel und Stadtkapelle ihr Können in den Dienst der guten Sache. Als musikalische Mitstreiter waren die Laushamer Musikanten - sie sorgten für eine ganz große Überraschung - der Einladung in die Aula des Schyrengymnasiums gefolgt. Eine Herzensangelegenheit war für Moderator Peter Feßl die Begrüßung von Landrat Martin Wolf und seiner Frau Gisa, beide nach schwerer Erkrankung wieder in der ersten Reihe. Die letzten beiden Rosenknospen aus dem Garten brachte er als liebe Geste für das sichtlich gerührte Ehepaar mit: "Die habe ich mir aus dem Herzen und vom Strauch gerissen, denn sie haben auch schon Frost und Sturm überstanden."

Schwungvoll eröffnet wurde der Konzertabend mit Fanfarenklängen des Spielmannszugs, danach war Swingtime mit der Big Band von Auwi Geyer angesagt, (nicht nur) für Feßl stets ein besonderes Schmankerl. Genau 100 Coverversionen gebe es von diesem Titel, aber Nummer 101 sei gewiss die beste, meinte der Musikreferent nach dem tollen "New York, New York" und das Gleiche galt für Louis Primas "Sing, Sing, Sing": "Ein ganz großer Kracher, wo's glei wuid aufgeht, besser geht's nicht!"

Mit "Altlantic Avenue" glänzte die Jugend und mit der Ouvertüre von Verdis "Nabucco" unter der Leitung von Manfred Leopold liefen die Stadtkapelle und der Moderator zur Höchstform auf: "Ein absolut großartiges Klangerlebnis!" Frischen Wind und gute Ideen hat Raphaela Geyer als Dirigentin in die Liedertafel gebracht, die unter anderem mit der "Tatschofonie", einer originell vertonten Handysucht erfreute, ebenso mit "California Dreamin'" und "Singing in the Rain". Gegen die veritable Lichtmangeldepression, sprich den Winterblues, sei das Singen ein gutes Mittel, meinte Sänger Markus Wagner: "Versuchen Sie es, die Liedertafel hat 170 Jahre Erfahrung."

Das Publikum hatte sich gleich auf Polka, Boarischen und Schrammelmusik eingestellt, aber die bekam es zu seiner Überraschung erst später: Mit virtuosen klassischen Beiträgen bestritten die Laushamer Musikanten den ersten Teil ihres Auftritts und zeigten eindrucksvoll, welches Können wirklich in ihnen steckt. Die hochmusikalische Familie Roder entlockte so manchem unvorbereiteten Zuhörer überraschte Ausrufe. So spielte Harfenistin Cäcilia Roder ohne Notenblatt und fehlerfrei einen furiosen Chopin-Walzer auf dem Flügel - und dafür gab es verdiente Bravorufe, auch von Musikerkollegen.

"Ach du lieber Gott!", sagte Hermann Heubeck, als mit einem Seitenblick vor der offiziellen Bekanntgabe die Summe auf der Karte registrierte: Einen Reinerlös von 3 512 Euro erbrachte das 28. Benefizkonzert und mit einem derart tollen Ergebnis hatten auch Kornelia Walter und Gabi Thurner als Vorstand von Stadtkapelle und Liedertafel nicht gerechnet. Als stellvertretender Vorsitzender von Familien in Not - der Verein wird mit dem Geld Menschen in schweren Lebenskrisen unterstützen - dankte Heubeck allen Mitwirkenden auf und hinter der Bühne: "Was man uns heute Abend geboten hat, war ganz hohes Niveau."