Pfaffenhofen (PK) Trotz hochsommerlichen Temperaturen war der Theaterspielsaal im Haus der Begegnung bei den beiden Jugend-Aufführungen am letzten Wochenende voll besetzt. Gezeigt wurden zwei Stücke von Kindern und Jugendlichen verschiedener Altersklassen.
Vor allem das zweite Stück, "Kontrollverlust", hatte es in sich.
Das Szenario, das die jungen Darsteller auf die Bühne bringen, ist beklemmend. Eine Party in einer alten Fabrik gerät außer Kontrolle, K.O.-Tropfen werden bei einem Spiel verabreicht. Das wehrlose Opfer - die Außenseiterin Lara (Maike Belzner) - wird Ziel von Angriffen und Misshandlungen, ehe das Stück in einem tragischen Finale mündet. "Kontrollverlust" stammt aus der Feder von Susanne Lipp und Philipp Herpain. Regisseurin Nicola Bartsch inszenierte es eindringlich und erschütternd, und die zehn jungen Darsteller transportierten die Emotionen hautnah.
Das Stück wird seit seiner Uraufführung 2007 in der Drogenmissbrauchs- und Gewaltprävention eingesetzt. Es sei ab zehn Jahren geeignet, steht auf dem Programm. Regisseurin Nicola Bartsch kann sich vorstellen, "Kontrollverlust" auch an Schulen aufzuführen, aber das müsse erst noch entschieden werden. "Danke, dass ihr Euch auf das schwierige Stück und auf die Emotionen eingelassen habt," lobte die Regisseurin danach ihre jungen Darsteller.
Die beiden Regisseure Fabian und Birgit Yakin hatten "Die Streithähne", eine Eigenproduktion des Theaterspielkreises, auf die Bühne gebracht. Das Stück war zusammen mit den jüngeren Kindern erarbeitet worden. Hier geht es um zwei zerstrittene Schulkassen, die von insgesamt 15 Kindern dargestellt werden. Ihre Lehrerinnen (Antonia Wallner und Amelie Kappelmeier) versuchen, die Kinder auf einem gemeinsamen Ausflug zu versöhnen. Zunächst geht der Plan gehörig schief. Doch als ein Mädchen verschwindet, müssen plötzlich alle zusammenhalten.
Das Stück ist im Gegensatz zu "Kontrollverlust" eher heiter und wird vom Charme und der Einsatzfreude der Darsteller getragen. Obwohl sich die Schüler ständig aufziehen, wird es nie gemein oder richtig beleidigend. Die Eigenproduktion überrascht durch viele nette Einfälle und lustige, kindgerechte Dialoge.
Nach rund zwei Stunden, inklusive einer Pause, konnten sich die jungen Darsteller über begeisterten Applaus freuen und bekamen von den Regisseurinnen noch eine Urkunde und Geschenke überreicht. Auch für die beiden Jugendleiterinnen Birgit Yakin und Nicola Batsch gab es noch Blumen und Geschenke. Die Jugendgruppen hatten auf Eintrittsgelder verzichtet und wurden dafür mit Spenden zum Pizzaessen bedacht.
