Pfaffenhofen
Vorgeschmack aufs „Oktoberfest“

Krug und Plakat für ungewöhnlich späte Pfaffenhofener Wiesn präsentiert – Maß Bier kostet 7,90 Euro

13.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr
Auf ein gelungenes Volksfest haben die drei Festwirte Julia Spitzenberger, Lorenz Stiftl und Wolfgang Dick (von links) bei der Bierprobe angestoßen. −Foto: Ermert, Patrick, Rohrbach

Pfaffenhofen (PK) Nicht verrückt machen lassen und friedlich feiern: Unter diesem Motto steht das Pfaffenhofener Volksfest, das vom 6. bis 17. Oktober – und damit ungewöhnlich spät – über die Bühne geht. Wegen der Gartenschau wurde es verschoben, gestern gab es einen ersten Vorgeschmack.

Trotz des kühlen Wetters war der Hauptplatz vor dem Rathaus bei der Bierprobe gut gefüllt. Alle drei Brauereien versorgten Hunderte Gäste mit Freibier. Sie gaben sich ein kleines Stelldichein, um einen Vorgeschmack auf das „Pfaffenhofener Oktoberfest“ zu bekommen. Zu den alteingesessenen Festwirten Lorenz Stiftl und Julia Spitzenberger gesellte sich mit Wolfgang Dick ein neues Gesicht. Im Auftrag der Scheyrer Mönche bewirtet er im Traditionszelt, das übrigens wieder zurück auf den „Achterbahnplatz“ – linker Hand des Eingangs – verlegt wird.

Zu den Programmpunkten in den Zelten, auf dem Gelände und in der Stadtmitte (siehe Infokasten) gesellt sich heuer als Hingucker im Fuhrpark nach drei Jahren Abstinenz wieder ein 40 Meter hohes Riesenrad. „Der Bierpreis ist der niedrigste im Landkreis“, sagte Stiftl in Bezug auf die 7,90 Euro, die für jede Maß fällig werden. Alkoholfreie Getränke kosten 6,80 Euro. Verwaltungsleiter Hans-Dieter Kappelmeier, der gestern durch die Pressekonferenz führte, toppte Stiftls Aussage noch mit dem Hinweis, dass „Pfaffenhofen damit sogar bayernweit sehr gut“ dastehe.

Zusammen mit dem Dritten Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne) und Volksfestreferent Richard Fischer (ÖDP) präsentierte Kappelmeier zudem den auf 100 Stück limitierten Steinkrug, der für 22 Euro im Bürgerbüro erhältlich ist. Ihn ziert, ebenso wie das Volksfestplakat, eine Illustration aus der Feder von Ferdinand Haschner. Der 38-jährige Pfaffenhofener rückte dabei „die Tracht als regionaltypisches Element“ in den Mittelpunkt. Er ergänzte dann nur noch: „Und ein Riesenrad ist auch noch drauf.“

Bewusst spärlich gingen die Verantwortlichen übrigens auf das Thema „Sicherheit“ ein. „Das Volksfest wird sicher sein. Aber wir wollen nichts schüren, sondern die Wiesn friedlich und locker laufen lassen“, sagte Fischer. Sollte es im Oktober kühl sein, riet er den Festwirten nur noch, eventuell auch etwas Glühwein vorzuhalten. Und Lorenz Stiftl ergänzte daraufhin noch: „Es muss sich keiner Sorgen machen. Alle Zelte können theoretisch beheizt werden.“

 

 

DAS VOLKSFESTPROGRAMM IM ÜBERBLICK

Los geht’s am Freitag, 6. Oktober, um 17 Uhr mit einem Standkonzert der Stadtkapelle vor dem Rathaus. Es gibt Freibier – und um 17.30 Uhr startet der große Ausmarsch zum Volksfestplatz mit Blasmusik und den Fahnenabordnungen der Vereine. Mit dem O’zapfa des ersten Fasses durch Bürgermeister Thomas Herker im großen Festzelt beginnt das Pfaffenhofener Volksfest an diesem – wegen der Gartenschau – ungewöhnlich späten Termin.

 

Die Gäste können sich durchgehend bis zum Volksfestfinale am Dienstag, 17. Oktober, in drei Zelten kulinarisch verwöhnen lassen. Das große Festzelt betreibt Lorenz Stiftl, die Partyhütte steht unter der Regie der Familie Spitzenberger. Und das etwas kleinere (und ruhigere) Traditionszelt betreibt heuer erstmals Wolfgang Dick für die Scheyrer Mönche. Zusätzlich gibt es an den Ständen viel Süßes und Deftiges.

 

Ein 40 Meter hohes und goldenes Riesenrad wird heuer der Hingucker im Freigelände sein. Unter den Fahrgeschäften ragt es heraus – ebenso wie das „Turbo Force“, mit dem es ebenfalls in 40 Meter Höhe geht. Neben einem „Flipper“, dem „Street Style“ und einer „Spaßfabrik“ gibt es auch allerhand Traditionelles, um sich bespaßen zu lassen: eine Schiffschaukel, eine Kinder-Eisenbahn, den Autoscooter, ein Karussell, einen „Hau den Lukas“ und einen Kettenflieger. Außerdem, können die Besucher nach Herzenslust schießen, losen, spickern, Enten heben und Bälle in Eimer werfen.

 

Der Himmel brennt im Verlauf der Wiesn gleich zweimal: Zum Auftakt gibt es am 6. Oktober um 22.15 Uhr das Brillantfeuerwerk der Schausteller, zum Abschluss am 17. Oktober um 21.30 Uhr das Pendant der Festwirte.

 

Musik liegt zwölf Tage lang in der Luft: Im großen Festzelt spielen die Stadtkapelle, mehrmals die Eslarner, Apollos Partyband, die Schmalzler, zweimal die Cagey Strings, Tropical Rain, Münchner G’schichten, die Rottaler und die Tegernbacher Schloßbergmusikanten. In der Weißbierhütte geben DJ N-Dee und diverse Partybands aus der Region den Ton an. Und im Traditionszelt spielen die Pfahofara Buam, das Wolnzacher Gebläse, die Lustigen Holledauer und weitere lokale Blasmusikanten bairisch auf – und natürlich ganz ohne elektrische Verstärker.

 

Beim Standkonzert vor dem Rathaus spielen am Sonntag, 8. Oktober, ab 13.30 Uhr neben der Stadtkapelle und dem Spielmannszug heuer die Kapellen aus Freising, Gerolsbach, Schleißheim, Wolnzach und Gerolfing auf. Dazu zeigen die Goaßlschnoizer ihr Können.

 

Folgende Sonderaktionen sind während der „Pfahofara Wiesn“ geplant: Die Volksfestkönigin wird am Montag, 9. Oktober, gewählt. Der Kinder- und Familiennachmittag ist am Mittwoch, 11. Oktober. Neben ermäßigten Fahrpreisen für die Kleinen spielen Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme nachmittags auf. Am Abend folgt der Landkreis-Vereinsabend. Alle Senioren ab 70 Jahren dürfen sich am Donnerstag, 12. Oktober, auf Kosten der Stadt eine Maß Bier und ein Hendl schmecken lassen. Das Steinheben für Frauen und Männer ist am Montag, 16. Oktober.

 

Übrigens: Wer eine Ehrenamtskarte besitzt, erhält an den letzten beiden Tagen eine Maß Freibier im großen Festzelt. | pat