Pfaffenhofen
Viel Regen, wenig Kunden

Eisdielen, Biergärten, Festivalorganisatoren, Einzelhändler und das Freibad ziehen Sommerbilanz

27.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:15 Uhr

Richtig viel los war auf der Nacht der Kunst in Pfaffenhofen: Viele Kulturveranstalter, Gastronomen und Einzelhändler hadern aber mit dem Sommerwetter. Es hat einfach zu viel geregnet. - Foto: Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Es war ein warmer Sommer - aber es hat zu viel geregnet. "Insgesamt war es von Juni bis August extrem wechselhaft", sagt der Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Wir haben nachgefragt, wie sich das Achterbahnwetter auf jene ausgewirkt hat, die mit dem Sommer Geschäfte machen.

"Erst Ende August ist der Sommer in Fahrt gekommen, als es eine kurze Hitzewelle gab. Im September gibt es jetzt ein stabiles Wetter. Das hätten wir uns im Sommer gewünscht", sagt Jung.

 

EISDIELEN

Für Markus Schmaus, Geschäftsführer des Eiskult in der Scheyerer Straße, war das Wetter zu wechselhaft. "An Tagen mit Regen sind natürlich nicht so viele Kunden gekommen." Nicht wirklich Gutes kann auch Giovanni Troisi, Inhaber des Il Bacio in der Löwenstraße, über den Sommer sagen: "Die ersten drei Monate waren nichts", sagt er. Aber gegen das Wetter könne man eben nichts machen.

 

BIERGÄRTEN

Für Harald Hoyer von der Klosterschenke in Scheyern war vom allem der Juni mies. "Der Juli war wechselhaft, aber besser. Erst im August wurde es sehr gut", sagt Hoyer. September und Oktober seien für Biergärten immer schwierig. Da werde es abends einfach kühler, selbst wenn es tagsüber noch warm ist.

Auch für Adi Descy, Inhaber der Alten Eiche in der Ingolstädter Straße, war der Sommer kein Totalausfall. "Es ist gegen Ende Juni besser geworden. Aber es war kein wochenlang stabiles Wetter wie letztes Jahr", sagt er. Man habe immer damit rechnen müssen, dass es regnet. Er sei aber zufrieden.

In der Gaststätte am Waldspielplatz in Hettenshausen hat man dahingegen trotz des anfänglich schlechten Wetters einen ganz ordentlichen Sommer gehabt. "Die Leute sind auch bei schlechtem Wetter trotzdem gekommen, weil wir Sitzmöglichkeiten in der Gaststätte haben", sagt Wirt Josef Kirzinger.

 

FESTIVALS

Der Kultursommer in Pfaffenhofen musste gleich drei Veranstaltungen nach innen verlegen - wegen Unwetterwarnungen. "Am Ende gab es schließlich trotz Warnungen keine Unwetter. Aber die extreme Wetterunsicherheit hat den Kultursommer dieses Jahr ausgezeichnet", sagt der städtische Kulturmanager Sebastian Daschner. Die lange Nacht der Kunst sei aber fantastisch gelaufen. "Man hätte natürlich mit entsprechendem Equipment die Veranstaltungen auch im Regen abhalten können", sagt Daschner. Er denke aber nicht, dass die Pfaffenhofener zahlreich mit Regenschirm und wetterfester Kleidung kommen würden.

€ƒEbenso Pech mit dem Wetter hatten die Organisatoren des Prielhof-Open-Airs in Scheyern. "Am Anfang war es gut. Gegen halb 11 hat es aber angefangen zu regnen", sagt Andreas Skasa. Und das war auch so vorausgesagt, deshalb seien deutlich weniger Zuschauer gekommen.

Beim Humulus Lupulus hat es zwar geregnet, auf die Besuchszahlen haben sich die Umstände aber laut Organisator Jan Hofbauer nicht wirklich ausgewirkt: "Es gab einen minimalen Besucherrückgang im Vergleich zum vergangenen Jahr. Aber das kann auch andere Gründe haben."

Beim Puch-Open-Air hat man am 15. Juli andere Erfahrungen gemacht. "Das Wetter war gut. Es hat tagsüber 25 bis 28 Grad gehabt", sagt Veranstalter Hubert Lehmair. Nachts sei es dann abgekühlt. Aber allemal besser als Regen.

 

EINZELHANDEL

Hohe Temperaturen sind für die Einzelhändler eher ein Nachteil. Die Kundschaft hielte sich dann nämlich lieber im Freibad oder im Biergarten auf, sagt Eva Kanzler vom gleichnamigen Modegeschäft. "Aber mittlerweile haben wir eine Klimaanlage eingebaut, sodass Leute kommen, um sich beim Einkaufen abzukühlen", so Kanzler.

Für Korinna Reisinger vom Kaufhaus Urban waren die hohen Temperaturen gegen Ende des Sommers ein Problem. "Wir haben schon viel Herbstware da und die Leute mögen es nicht, zum Beispiel Strickjacken bei heißen Temperaturen anzuprobieren." Zwar gebe es eine Klimaanlage, aber die Bereitschaft zum Anprobieren von Herbstsachen sei eben nur an kälteren Tagen da.

Für Georg Festl vom Trend Shop am Hauptplatz hat sich der diesjährige Sommer geschäftlich nicht besonders vom Letzten unterschieden. "Für unsere Bedürfnisse wäre ein früherer Sommer besser, weil wir gegen Ende Juni und Anfang Juli mit dem Reduzieren beginnen."

 

FREIBAD

Auch das Pfaffenhofener Freibad hat dieses Jahr unter dem wechselhaften Wetter gelitten. Es wurden dieses Jahr 132 000 Besucher gezählt - 32 000 weniger als im Vorjahr. "Es ist eine durchschnittliche, fast schon durchwachsene Saison", sagt Stadtkämmerer Rudolf Koppold.