Pfaffenhofen
Versteckte Abos – hohe Kosten

15.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:09 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Happy Slapping, Cybermobbing, Facebook und Pafnet. Viele Eltern können sich unter diesen Begriffen nichts vorstellen. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklärt Kreisjugendpfleger und Onlineexperte Manfred Liesaus im Pfaffenhofener Kurier, welche Gefahren im Internet lauern und wie man sich schützen kann. Reale Fälle aus dem Landkreis veranschaulichen seine Erläuterungen.

Vorsicht geboten ist bei Onlinespielen. "Es gibt im Internet massenweise Spiele, die augenscheinlich nichts kosten, später aber doch zum Teil enorme Kosten verursachen können", berichtet Liesaus. Die Masche der Abzocker sei dabei oft die gleiche. "Das erste und zweite Level ist häufig recht leicht zu bewältigen. Wenn ich aber mit meiner Figur weiter aufsteigen will, kann es passieren, dass ich schnell nicht mehr konkurrenzfähig bin", erklärt er. Einigen jungen Pfaffenhofenern sei es beispielsweise passiert, dass sie auf den zugehörigen Onlineshop der Seite verwiesen wurden. "Dort kann man dann eine bessere Rüstung oder Beträge der Onlinewährung kaufen. Dabei ist oft nur nach wirklich genauem durchlesen erkennbar, dass wirklich echtes Geld dafür verlangt wird." Die Abrechnung erfolgt häufig über die Mobilfunkrechnung, die Rechnung flattert daher oft erst am Monatsende ins Haus. Daher der Tipp: "Die Handynummer lieber nicht angeben." Und wenn sich ein Kind schon unbedingt wo anmelden muss, sollten Eltern die allgemeinen Geschäftsbedingungen sehr gründlich durchlesen – "auch das Kleingedruckte".
 
Beim Geschäft mit Apps (kleinen Zusatzprogrammen) für die internetfähigen Handys werde ebenso oft getrickst. Häufig sehen die Zusatzprogramme so aus, als ob sie kostenlos wären. Mit der nächsten Rechnung komme dann aber das böse Erwachen. "Viele Benutzer laden nicht die kostenlose Basisversion herunter, sondern nehmen die, die etwas mehr kann, meinen aber die kostenlose bekommen zu haben", erklärt Liesaus. "Dass Kosten auf einen zukommen sieht man nur, wenn man das Kleingedruckte aufmerksam liest. Man muss einfach genau schauen", lautet der Tipp von Liesaus.
 
Ein weiterer Trick von Betrügern im Internet ist es, teure Inhalte auf Seiten anzubieten, die besonders häufig von Schülern besucht werden. "Oft ist auf Seiten, die nach häufigen Begriffen wie Führerscheinprüfung, Hausaufgaben oder Jobtraining ganz oben in der Trefferliste der Suchmaschinen stehen, was faul und es lauern versteckte Kosten", warnt Liesaus. Schon oft hätten ihn Eltern angerufen, "die verzweifelt Rat gesucht haben". Außer die Augen offen zu halten und die allgemeinen Geschäftsbedingungen genau zu lesen, rät er: "Eine Rechtsschutzversicherung lohnt sich in jedem Fall, damit ist man für eventuelle Rechtsstreitigkeiten gut gewappnet."
 
In der nächsten Folge unserer Serie dreht sich alles um Downloads.