Pfaffenhofen
Gegen den Strom

Radfahrer dürfen einige Einbahnstraßen auch in die andere Richtung befahren

27.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Achtung, Gegenverkehr: Radlá †fahrer dürfen einige Einbahnstraßen in Pfaffenhofen auch in entgegengesetzter Richtung benutzen. - Foto: Straßer

Pfaffenhofen (PK) Autofahrer müssen in einigen Einbahnstraßen in der Pfaffenhofener Innenstadt mit Gegenverkehr rechnen. Das gefällt offenbar nicht allen.

In der Sonnenstraße, dem Riederweg, der Frauenstraße, der Rot-Kreuz-Straße, am Münchner Vormarkt, der Oberen Stadtmauer, am Draht, der Professor-Stock-Straße, und dem Schindelhauser Weg kann es passieren, dass Radlfahrer entgegenkommen. "Diese Straßen geben das her, wir wollen schließlich keine Radlfahrer gefährden", sagt Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD). Radl seien eine gute Alternative zum Auto - vor allem für Kurzstrecken. Und um dem nicht motorisierten Verkehr ein paar Vorteile zu verschaffen, hat die Stadtverwaltung in besagten Straßen die gegenläufige Benutzung für Radfahrer erlaubt. "Wir wollen es den Radlern leicht machen, schnell von A nach B zu kommen", sagt Herker.

Manche Autofahrer sehen das aber offensichtlich anders, berichtet unsere Leserin Johanna Bischl. Sie ist öfter mit dem Radl unterwegs und es komme immer wieder vor, dass sie in den Einbahnstraßen von entgegenkommenden Autofahrern schief angeschaut werde. Einmal habe sie eine Autofahrerin im Schutz ihrer Windschutzscheibe sogar massiv beschimpft. "Der Vorfall ereignete sich, als ich von der Frauenstraße kommend Richtung Türltorstraße unterwegs war, am Ende der Frauenstraße", sagt Bischl. "Die schimpfende Autofahrerin kam vom Stadtgraben her und bog stadteinwärts in die Frauenstraße ein. Leider reagierte ich nicht schnell genug, um die Frau aufzuklären." Auch ihrer Nichte sei so etwas schon einmal passiert. Johanna Bischl glaubt, dass die Autofahrer gar nichts von dieser Regelung wüssten und deshalb offenbar einen Verstoß gegen die Verkehrsregeln vermuten.

Dabei weisen Verkehrszeichen eindeutig auf entgegenkommende Radler hin. Unter dem Einfahrt-verboten-Schild und dem Einbahnstraßenschild wird jeweils ein Zusatzverkehrszeichen "Radler frei" aufgehängt. "In den freigegebenen Einbahnstraßen muss der Autofahrer nicht nur im Verlauf der Einbahnstraße, sondern auch beim Einbiegen und beim Vorbeifahren auf Radfahrer entgegen der Fahrtrichtung achten und auf entgegenkommende Radfahrer warten, wenn aufgrund von Hindernissen wie parkenden Autos zu wenig Platz vorhanden ist, um gefahrlos aneinander vorbeizufahren", erklärt Pfaffenhofens Stadtjurist Florian Erdle. Bürgermeister Herker formuliert es einfacher: "Ich bitte einfach um Rücksichtnahme."