Falsche Schilder und eine eigenwillige Ampel

Verkehrsschau: Expertenrunde regt an monierten Problemstellen Verbesserungen an

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr
In Wolfsberg soll das Ortsschild künftig schon oben ab Berg stehen, wo jetzt noch die Weilertafel ist. Ab dort soll Tempo 30 gelten - denn in diesem Teil der Ortschaft wird oft recht "sportlich" gefahren. −Foto: Kraus

Pfaffenhofen (mck) Bei der diesjährigen Verkehrsschau hat eine Expertengruppe mit Vertretern von Stadt, Landratsamt, Polizei, Fahrschulen, ADFC, ADAC und Stadtwerken wieder Problem- und Gefahrenstellen bei Straßen sowie Fuß- und Radwegen begutachtet. Bei einigen dieser von Bürgern monierten Fälle konnten auch Lösungen gefunden werden.

Die Ergebnisse, die nun peu à peu umgesetzt werden sollen, wurden gestern im Bauausschuss des Pfaffenhofener Stadtrats vorgestellt und abgenickt:

 

 

Wer die Straße vom Doderhof nach Wolfsberg kennt, der weiß, dass die Beschilderung dort mitunter eigenwillig ist. Da gibt es zum Beispiel ein Tempolimit, das nie aufgehoben wird. Oder bei Buchhof gilt aus der einen Richtung 60 Kilometer pro Stunde, ehe am Ortseingang auf 30 beschränkt wird - aus der anderen Richtung aber nicht. Jedenfalls müssen nun mehrere Verkehrszeichen versetzt, entfernt oder zusätzlich aufgestellt werden, damit die Beschilderung künftig konform mit der Straßenverkehrsordnung ist. Unter anderem bekommt Kienhöfe, weil es dort weniger als zehn Gehöfte gibt, eine Weiler- statt der bisherigen Ortstafel sowie ein Tempo-30-Schild. Weiter soll die 60er-Beschränkung vom Doderhof kommend künftig bei der Einmündung Ebenhof aufgehoben werden. Bei Buchhof soll das Tempo-60-Schild aus Richtung Doderhof in die korrekte Entfernung zu den Häusern versetzt werden, in Gegenrichtung muss es ergänzt werden. Auf der gesamten Strecke sollen aber auch ein paar überflüssige Schilder verschwinden - allen voran unnötige Vorfahrtszeichen bei Privatwegen. Am meisten ändert sich für Wolfsberg: Dort soll die Ortstafel von der Senke an die Stelle des bisherigen Weilerschilds oben am östlichen Ortseingang verrückt werden, ebenso die Begrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde. Bisher galt dort Tempo 60 - trotz einer Bushaltestelle und der Hofeinfahrten.

An der verkehrsgesteuerten Ampelkreuzung am Bahnhof gibt es offenbar Probleme, weil Fahrradfahrer auf der Linksabbiegespur aus Reisgang kommend von der Anlage nicht erkannt werden - und die Ampel nicht auf Grün schaltet, solange kein größeres Fahrzeug wartet. Das Staatliche Bauamt Ingolstadt soll das Problem lösen.

 

Die Einbahnregelung am Martin-Binder-Ring soll aufgehoben werden. Hintergrund ist, dass sich durch sie insbesondere zu den Öffnungszeiten des Wertstoffhofs zu viel Verkehr auf den benachbarten Abschnitt der Adolf-Rebl-Straße verlagert. Das haben zwei Verkehrszählungen ergeben.

 

Im Einmündungsbereich der Niederscheyerer Straße in die Scheyrer Straße soll die Verkehrssicherheit für Radler verbessert werden: Auf dem roten Streifen für Radler sollen Fahrradpiktogramme aufgebracht werden. Außerdem will die Stadt den Landkreis bitten, die Pflanzen im dortigen Grünstreifen der Realschule niedrig zu halten oder zu entfernen.

 

Die Litfaßsäule an der Scheyrer Straße , Höhe Kreisbücherei, beeinträchtigt stadteinwärts die Sicht des Verkehrs auf die dortige Bushaltestelle. Handlungsbedarf besteht laut Verkehrsschau aber nicht.

 

Die Fußgängerunterführung in der Niederscheyerer Ortsmitte soll entgegen der Anregung aus der Bürgerschaft nicht für Radfahrer freigegeben werden - aus Sicherheitsgründen. Kleinere Umgestaltungen und eine Verbesserung der Lichtsituation wurden hingegen schon vorgeschlagen.

 

Einen Radlweg entlang der Schrobenhausener Straße zwischen Bahnhof und Posthofstraße, wie er von Bürgern gewünscht wurde, kann die Stadt nicht realisieren. Sie will das Staatliche Bauamt aber bitten, ihn im Zuge möglicher Umbauarbeiten für die Südumgehung zu realisieren.