Pfaffenhofen
Mehr Sicherheit für Fahrer und Ladung

Euro Rastpark Schweitenkirchen nimmt an einem Pilotprojekt deutscher Autohöfe teil

23.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Mehr Sicherheit für Lkw-Fahrer und deren Fracht soll ein neues Konzept bieten, das die Vereinigung Deutscher Autohöfe entwickelt hat. Unser Bild zeigt VEDA-Präsident Alexander Ruscheinsky (links), der zusammen mit Mark Green, Sicherheitsexperte beim Logistikunternehmen Kühne + Nagel, und Johannes Witt (rechts), Geschäftsführer der Euro Rastpark-Gruppe, das neue Premium-Parking-Schild präsentiert. - Foto: Euro Rastpark

Pfaffenhofen (PK) Mehr Sicherheit für Lkw-Fahrer und Fracht will der Eurorastpark Schweitenkirchen bieten. Unter dem Titel "Premium Truck-Parking" wird der Autohof im Rahmen eines Pilotprojekts in ein Netz besonders gesicherter Lkw-Parkplätze eingebunden.

Durchschnittlich eine Million Euro pro Arbeitstag bezahlen deutsche Versicherer für verschwundene Lkw-Ladungen, heißt es in einer Pressemitteilung der Euro Rastpark-Gruppe mit Hauptsitz in Regensburg, die auch die Anlage bei Schweitenkirchen betreibt. Sogar 1,5 Milliarden seien jährlich fällig, rechne man Schäden sowie von ausländischen Gesellschaften ersetzte Verluste mit ein. Um die teils organisierte Kriminalität einzudämmen, hat die Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA) jetzt ein neues Sicherheitskonzept entwickelt. In das neue Netz an Premium-Parkplätzen ist auch der Euro Rastpark Schweitenkirchen an der stark frequentierten A 9 als Pilotprojekt integriert. Zug um Zug sollen weitere Standorte hinzukommen.

Gut ausgeleuchtete Stellplätze, lückenlose Video-Aufzeichnungen, die Registrierung aller Bewegungen an den Schranken sowie eine Dokumentation der Zu- und Abfahrtszeiten rund um die Uhr seien einige der Sicherheitsmerkmale, die Fahrer jetzt an immer mehr internationalen Fernverkehrsrouten vorfinden. "Wir setzen nicht auf kostspielige Hochsicherheitszonen, sondern vor allem auf Abschreckung und Aufklärungshilfe", erklärt Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark-Gruppe mit derzeit 18 Standorten, das Konzept "Premium beziehungsweise Quality Parking". "Dazu leuchten wir alle Ecken und Zugangsmöglichkeiten aus. Jeder, der Fracht oder Trucks entwenden will, muss davon ausgehen, dass er anhand der Aufzeichnungen identifizierbar ist." So habe man schon Täter an der Grenze stoppen können, die LED-Monitore im Wert von über 100 000 Euro schnell außer Landes schaffen wollten. Die VEDA wolle deshalb mit dem Premium-Zertifikat neue Standards setzen. Schon 2017, so Witt, soll es etwa 20 entsprechende Parkplätze an Autohöfen geben - "sechs Euro Rastparks sind oder werden bereits umgerüstet". Doch auch Betriebe, die nicht VEDA-Mitglied sind, seien willkommen.

Mehr Sicherheit: Die Resonanz in der Transport- und Logistikbranche ist nach den Worten des Geschäftsführers gut. Schließlich sei der Präventionsaufwand gemessen am potenziellen Schaden gering: Vier Euro pro Nacht seien ein überschaubarer Betrag für mehr Sicherheit und Komfort, sagte Witt. Den Transportunternehmen gehe es nicht zuletzt um den Schutz und die Gesundheit ihres Personals. Studien würden darauf hindeuten, dass seit 2006 jeder sechste Trucker unliebsame Erfahrungen mit Banden machen musste.