Pfaffenhofen
Erste Fertigteile eingehoben

Neuerrichtung der Zierlmühlbrücke mit nächtlicher Großbaustelle begonnen Abschluss noch heuer

19.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Schneller als erwartet lief die Baustelle an der Zierlmühlbrücke in der Nacht auf Sonntag ab. Innerhalb weniger Stunden wurden die ersten Fertigbetonteile auf die Pfeiler gehoben. Die Zugstrecke und die Staatsstraße mussten extra dafür gesperrt werden. - Foto: Stolle

Pfaffenhofen/Rohrbach (PK) In der Nacht auf Sonntag hat der Neubau der Zierlmühlbrücke begonnen. In den vergangenen Wochen liefen schon die Baustelleneinrichtung und die Vorarbeiten. Gestern in den frühen Morgenstunden wurden die ersten Fertigteile für die Brücke über der Bahnlinie eingehoben.

Die Aktion war gut durchgeplant und ging deutlich schneller über die Bühne als es selbst die Verantwortlichen beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt für möglich gehalten hätten. Ab Samstagabend wurde die Staatsstraße in dem Bereich komplett gesperrt und der riesige Kran aufgestellt, der für das Einheben des Brückenteils nötig war. Schon gegen Mitternacht begann das Einheben des gewaltigen Fertigbetonteils - und zwei Stunden später saß es auch schon fest auf den Pfeilern, die bekanntlich noch von der alten Brücke stammen und in den vergangenen Tagen präpariert worden waren. Bis in die frühen Morgenstunden hatten die Arbeiter in der Folge noch Zeit, um das Feintuning vorzunehmen. Und dann konnten die Züge am Sonntag auch schon wieder fahren - und die Autos die Staatsstraße benutzen.

Die beiden verbleibenden Brückenteile über die Straße von Pfaffenhofen nach Geisenfeld und über den öffentlichen Feld- und Wirtschaftsweg sollen ebenfalls bald gebaut werden. Laut Staatlichem Bauamt soll die Brücke voraussichtlich bis zum Sommer 2017 fertig und dann wieder frei befahrbar sein.

Durch einen Unfall im Juli 2015 wurde die Brücke derart beschädigt, dass das Mittelfeld des Bauwerks im Zuge der Sofortmaßnahmen abgerissen werden musste. Der Rückbau der beiden noch verbliebenen Randfelder folgte im November vergangenen Jahres. Stehen blieben nur die Pfeiler und die Widerlager, die weiterverwendet werden können. Die von der Staatsstraße abzweigende Gemeindeverbindungsstraße nach Zierlmühle, Ossenzhausen, Eja und Kleinreichertshofen, die über die Brücke führte, ist seit dem Unfall unpassierbar. Die Bewohner der umliegenden Dörfer, die auf diese Verbindungsstraße angewiesen sind, müssen seit fast zwei Jahren große Umwege in Kauf nehmen.

Der spektakuläre Brückenunfall hatte sich Mitte Juli 2015 auf dem Streckenabschnitt zwischen Uttenhofen und Rohrbach ereignet: Der Arm eines 16 Tonnen schweren Baggers, der auf einem Tieflader verladen war und Richtung Norden transportiert wurde, ragte zu hoch auf für die fast 4,9 Meter hohe Brücke. Das Gespann rammte das Bauwerk mit voller Wucht. Herabstürzende Betonteile trafen ein nachfolgendes Auto, dessen Insassen leichte Verletzungen erlitten.

Der Schaden am damals 41 Jahre alten Bauwerk war enorm: Wegen akuter Einsturzgefahr kam der Zugverkehr 24 Stunden lang zum Erliegen. Mit einem nächtlichen Großeinsatz stützten Helfer des Technischen Hilfswerks die Brücke mit Stahlträgern und Schwerlaststützen provisorisch ab, damit zumindest die Züge wieder gefahrlos durchfahren konnten. Die Staatsstraße, auf der täglich rund 10 000 Fahrzeuge unterwegs sind, blieb wochenlang unpassierbar - bis zum Teilabriss Anfang August.