Pfaffenhofen
"Verantwortungsvolles Handeln erzeugt nachhaltigen Erfolg"

Peter F. Tropschuh zu Gast beim Netzwerk ProWirtschaft

14.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:59 Uhr

Pfaffenhofen (zur) Im Rahmen seiner jährlichen Vortragsreihe hat das Netzwerk ProWirtschaft heuer Peter F. Tropschuh, Leiter der Corporate Responsibility im Hause Audi, als Referenten zum Thema „Nachhaltigkeit als Zukunftsfaktor“ gewinnen können.

Franz Böhm freute sich als Vorsitzender des Netzwerks zahlreiche Vertreter aus der regionalen Wirtschaft im Casino der Sparkasse begrüßen zu können. Die Vorstellung des ausgewiesenen Experten am Rednerpult übernahm Martin Bornemann.

„Verantwortungsvolles Handeln erzeugt nachhaltigen Erfolg“, so das Credo Tropschuhs, der seinen Vortrag als kurzweiligen Dialog mit dem Publikum gestaltete. CR – also die über das Soziale hinausgehende, gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens – sei „keine Zusatzaufgabe“ sondern eine Philosophie, die „das Denken und Handeln aller Bereiche und aller Ebenen des Unternehmens bestimmt“, betonte Tropschuh.

Nachhaltigkeit definierte der promovierte Maschinenbauer dabei als das Treffen von Entscheidungen „ohne Schaden, Probleme und Altlasten für nachfolgende Generationen“. Ganz konkret zählte er dazu nicht nur die Entwicklung von Fahrzeugen mit regenerativem Antrieb sondern auch diverse Angebote für das Wohlergeben der Mitarbeiter sowie Förderinitiativen und Wissenschaftskooperationen.

Unter den „Treibern“, die einen Konzern ökonomisch, ökologisch und in punkto gesellschaftliche Verantwortung in seiner Entwicklung beeinflussen, machte Tropschuh zum einen den Kunden aus, der neben einem hochwertigen Produkt auch Transparenz, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein fordert. Ein weiterer Faktor sei der Wettbewerb, in dem von anderen Anbietern Erwartungshaltungen geschürt werden. Eine „wahnsinnige Herausforderung“ stellten EU-Bestimmungen (Stichwort Reduktion des CO2 Ausstoßes auf 95 Gramm pro Kilometer bis 2020) dar. Treibende Kraft sei auch die Internationalisierung, die den weltweiten Vergleich ermögliche. Investitionen in Energie-Effizienz, Green-IT und Wassermanagement bescherten dem Audi-Konzern so heuer im Ökoranking des SIS (Sustainability Image Score) Platz eins vor BMW und Hipp, so der Unternehmensvertreter. Investitionen in eine intakte Umwelt sowie ein stabiles politisches und soziales Umfeld dienten „langfristig der Sicherung der eigenen Geschäftsgrundlage“, betonte Tropschuh, dass es hier nicht um „Selbstlosigkeit“ gehe. „Grün und Pleite“ sei schließlich keine Option.

Bei der Diskussion wurden auch kritische Stimmen laut. Ob nicht der steigende Export von Autos in Länder wie Indien das Einsparziel an Emissionen ad absurdum führe, fragte sich Dieter André, der dabei Menschen vor Augen hatte „die wegen der Luftverschmutzung auf der Straße Masken tragen“. Man könne niemandem den Wunsch nach Mobilität verwehren und müsse eben „so schnell wie möglich“ saubere Fahrzeuge entwickeln, konterte Tropschuh, der darauf hinwies, dass die CO2-Belastung überwiegend von „Industrie, dreckigem Hausbrand und Kohlekraftwerken“ herrühre.