Pfaffenhofen
Neun Tote, weniger Unfälle

Polizei veröffentlicht Verkehrsunfallstatistik 2017 - keine großen Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Horrorszenario: Der Fahrer dieses Wagens, ein 67-jähriger Regensburger, war einer Verkehrstoten im Landkreis des vergangenen Jahres. −Foto: Reiß

Pfaffenhofen (str) Die Unfallzahlen im Landkreis Pfaffenhofen sind im Jahr 2017 leicht gesunken. Insgesamt ereigneten sich 4441 Verkehrsunfälle. Das teilt die Pfaffenhofener Polizei mit.

Für den gesamten Landkreis sind die Polizeiinspektionen Pfaffenhofen, Geisenfeld, Ingolstadt und die Verkehrspolizei Ingolstadt zuständig. Damit liegt der Wert knapp unter dem des Vorjahres, als es 4591 Unfälle gab, aber höher als in den drei Jahren davor. Laut Verkehrssachbearbeiter Gerhard Haltmayr sind die Werte aber nicht außergewöhnlich.

Die Zahl der Verkehrstoten ist dagegen gestiegen. Neun Personen wurden bei Verkehrsunfällen getötet - drei mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu früher sieht Haltmayr trotzdem Verbesserungen: "Der Trend geht nach unten, die Autos sind besser geworden."

Der erste tödliche Unfall ereignete sich Mitte Januar in Rohrbach: Beim Rückwärtsrangieren übersieht der Fahrer eines Müllwagens einen parkenden Pkw. Sein 45-jähriger Kollege auf dem Trittbrett wird eingequetscht und erliegt seinen schweren Verletzungen. Ende Januar wird der 68-jährige Fahrer eines Kleintransporters tödlich verletzt, als er auf der A 9 bei Baar-Ebenhausen auf einen Lkw auffährt. Tags darauf kommt ein 23-Jähriger auf der B 13 zwischen Pörnbach und Pfaffenhofen ums Leben: Er stößt frontal mit einem Transporter zusammen. Anfang Februar wird eine 83-jährige Fußgängerin in Geisenfeld von einem Pkw erfasst und getötet. Mitte Februar verliert ein 83-jähriger Autofahrer bei Gebrontshausen sein Leben, als er frontal mit einem Lkw kollidiert. Auf gleicher Strecke verunglückt Ende Mai ein 55-jähriger Motorradfahrer tödlich: Er prallt beim Überholen ungebremst gegen einen abbiegenden Traktor. Mitte April überlebt ein 67 Jahre alter Autofahrer einen Frontalzusammenstoß auf der B 300 bei Starkertshofen nicht. Ende Oktober wird auf der B 16 bei Manching der Wagen eines 87-Jährigen bei einem Wendemanöver von einem Lkw erfasst. Der Mann erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen. Mitte Dezember schließlich kommt der 42-jährige Vorsitzende der Ernsgadener Feuerwehr von der Straße ab und erliegt seinen schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle.

Bei 557 Verkehrsunfällen wurden insgesamt 738 Personen verletzt, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 9,5 Prozent entspricht. Leicht verletzt wurden 601 Personen, schwere Verletzungen zogen sich 137 Personen zu. Insgesamt ereigneten sich im Landkreis 2889 Kleinunfälle, darin enthalten sind 1430 (1295) Wildunfälle, die polizeilich aufgenommen wurden. Im Landkreis wurden insgesamt 680 Unfallfluchten zur Anzeige gebracht, davon konnten 240 geklärt werden. Die Anzahl der Verkehrsunfälle, bei denen die Fahrer unter Alkoholeinfluss standen, ist gesunken. Hier wurde in 50 Fällen ermittelt, was einem Rückgang von 13,8 Prozent entspricht.

Insgesamt hat die Polizei 100 Fahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss kontrolliert. Bei 186 Geschwindigkeitskontrollen hat die Pfaffenhofener Polizei in ihrem Zuständigkeitsbereich im südlichen Landkreis 289 Verkehrsverstöße festgestellt, die zur Anzeige gebracht wurden. 1322 Personen wurden gebührenpflichtig verwarnt.

Bei Handy- und Gurtkontrollen wurden 555 Verkehrsteilnehmer beanstandet. Haltmayr: "Handys sind ein großes Thema. Das wird eine häufige Unfallursache sein, ist aber leider schwierig nachzuweisen. Wenn einer nur leicht verletzt ist, wird er kaum sagen, dass er gerade mit dem Smartphone herumgespielt hat."