Pfaffenhofen
Unangefochten an der Spitze

Das Geschäft mit den Christbäumen: Nordmanntanne ist nach wie vor am beliebtesten

18.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Christbäume aus Bayern: Ingrid Seidl aus Pförring verpackt die Nordmanntannen aus einer Plantage bei Pörnbach. Auch dieses Jahr gibt es im Landkreis Pfaffenhofen wieder zahlreiche Verkaufsstände. - Foto: Kügel

Pfaffenhofen (PK) Wer einmal quer durch Pfaffenhofen fährt, sieht sie in allen Ecken und Enden: Am Volksfestplatz, entlang der Joseph-Fraunhofer-Straße, am Ortsausgang Richtung Hettenshausen und sogar direkt vor der Redaktion unserer Zeitung: Die Rede ist von Christbäumen.

Zahlreiche Geschäftsleute wittern auch dieses Jahr wieder das dicke Geschäft mit Nordmanntanne, Blaufichte und Co. Und bei einer Fahrt durch die Kreisstadt entsteht der Eindruck, als nehme die Anzahl der Verkaufsstände eher zu als ab. An der Joseph-Fraunhofer-Straße können die Leute sogar selbst entscheiden, wie viel ihnen ihr Baum wert ist. Ganz nach dem Motto, wie man es sonst eigentlich nur von Blumenfeldern kennt („Selbst schneiden, selbst bezahlen“). Sogar der Lebensmittel-Discounter Aldi bietet dieses Jahr kleine Christbäume an. Eingepflanzt in einen Topf sind die rund einen Meter hohen Blaufichten, Kiefern und Omorika-Fichten sogar schon mit roten Sternen oder silbernen Tannenzapfen geschmückt. In der Aldi-Filiale im Gewerbegebiet Eberstetten kommen die Bäume bei den Kunden bislang ganz gut an: „Ich glaube zwar, dass die meisten Leute nach wie vor lieber einen normalen, etwas größeren Christbaum bevorzugen. Trotzdem haben sich unsere Bäume recht gut verkauft“, sagt der Filialleiter. 30 bis 40 Stück hat er geliefert bekommen, gut zwei Drittel davon sind schon verkauft.

Für die meisten Christbaumverkäufer auf der Straße hat der Verkauf dagegen schleppend begonnen. „Bis jetzt ist es eher zäh. Ich glaube, dass da auch das Wetter eine Rolle spielt“, sagt Josef Morber, der zusammen mit seinem Bruder seit über 30 Jahren eine Verkaufsfläche an der Staatsstraße Richtung Affalterbach betreibt. „Bis jetzt war es viel zu warm. Und Schnee gab es auch noch keinen. Da sind viele noch nicht so in Weihnachtsstimmung.“ Ihre Bäume züchten die Morbers auf eigenen Plantagen nur wenige Kilometer von Pfaffenhofen entfernt. An diesem Wochenende hoffen die Gebrüder auf ein großes Geschäft. Das ihnen aber ganz offensichtlich jemand vermiesen möchte (siehe grauen Kasten).

Auch bei Manfred Plöckl, der seit dem Nikolaustag den Stand am Volksfestplatz betreibt, lief das Geschäft nur langsam an. „Das Hauptgeschäft machen wir üblicherweise 14 Tage vor Heiligabend und speziell an diesem Wochenende.“ Wie er festgestellt hat, ist auch dieses Jahr die Nordmanntanne der mit Abstand beliebteste Baum bei den Kunden. „Sie hat eine lange Haltbarkeit, ihre Nadeln stechen nicht und sie hat diese klassische Form, die ein Christbaum haben sollte“, sagt Plöckl. „Ich habe dieses Jahr zu 90 Prozent Nordmanntannen im Sortiment. Die restlichen zehn verteilen sich auf Blaufichten und Coloradotannen.“ Rund 35 Euro kostet bei ihm ein durchschnittlicher Baum (rund zwei Meter groß). Besonders macht diese, dass sie wie bei Josef Morber aus eigener Herstellung kommen. Er bekommt seine Bäume vom Pfaffenhofener Christbaumhof, den sein Bruder Johann in Lindach betreibt. Die Bäume sind mit einem roten Aufkleber vom Verband Bayerischer Christbaum gekennzeichnet. „Dadurch ist gewährleistet, dass sie wirklich aus Bayern kommen.“

Dass die Nordmanntanne dieses Jahr erneut der Topfavorit bei den Kunden ist, das war auch Ulrich Karmann klar. Der Ehekirchener betreibt seinen Stand seit 1990 kurz nach dem Ortsausgang von Reisgang. „Ich habe nur Nordmanntannen im Sortiment“, sagt er. 90 Prozent seiner Käufer sind Stammkunden. „Und die wollen nichts anderes.“ Nur rund zehn Prozent, so schätzt er, ist Laufkundschaft. Am Geschäft mit den Christbäumen hat sich zumindest für ihn in den vergangenen Jahren nichts geändert: „Das Kaufverhalten der Leute ist gleich geblieben. Die meisten kaufen ihren Baum in den zwei Wochen vor Weihnachten.“

Mehr Auswahl an Sorten hat Xaver Wolf an seinem Stand vor dem Kaufland in der Joseph-Fraunhofer-Straße zu bieten. Neben der Nordmanntanne hat er Blaufichten, Coloradotannen und Rotfichten im Sortiment. Eine Rotfichte kostet sogar nur 2,99 Euro. Die Nordmanntanne ist für etwa 21,99 Euro zu haben. „Wir importieren unsere Bäume zu einem großen Teil aus Dänemark und Polen, darum können wir sie auch günstiger hergeben“, sagt Wolf. Mit dem Geschäft ist er zufrieden: „Ich verkaufe jeden Tag 50 bis 100 Bäume, das passt.“