Pfaffenhofen
Über 120 Hilfsanträge genehmigt

Verein Familien in Not zahlt rund 97 000 Euro an hilfsbedürftige Menschen aus

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Der wiedergewählte Vorstand des Vereins mit den neuen Mitgliedern: Herbert Payer (von links), Heidi Andre, die stellvertretenden Vorsitzenden Michael Baldeweg und Hermann Heubeck, Erster Vorsitzender Willy Hailer, Schatzmeisterin Katharina Schwertler und Schriftführer Sieghard Pichl. - Foto: Schmidl

Pfaffenhofen (wha) Rund 97 000 Euro hat der Verein Familien in Not Pfaffenhofen im vergangenen Geschäftsjahr zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen ausbezahlt. Damit lag die Summe der gewährten Finanzhilfen um fast 20 Prozent über der des Vorjahres, teilte der Erste Vorsitzende Willy Hailer mit.

Bei der Hauptversammlung des Vereins im Restaurant La Masseria in Ilmmünster wurde von den Mitgliedern auch die gesamte Vereinsführung für weitere zwei Jahre einstimmig im Amt bestätigt (siehe gesonderten Bericht).

Wie der Vorsitzende in seinem Tätigkeitsbericht erläuterte, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr über 120 Hilfsanträge genehmigt und rund 82 000 Euro Zuschüsse (Vorjahr 64 000) an Familien und alleinstehende Personen aber auch an karitative Organisationen wie Tafel und Kleiderkammer Pfaffenhofen ausbezahlt. Dazu kamen 14 800 Euro (Vorjahr 17 000 Euro) an zinslosen Darlehen, vor allem für Miet-Kautionen.

"Die Hilfen zum Wohnen waren auch im abgelaufenen Jahr mit 44 Fällen wieder der Schwerpunkt unserer Arbeit", so Hailer. Dabei ging es um Unterstützung bei der Neubeschaffung von Haushaltsgeräten oder Mobiliar ebenso wie um finanzielle Hilfe bei hohen Nachzahlungen für Heizung und Strom. "In mehreren Fällen konnten wir gerade noch verhindern, dass Familien oder alleinerziehenden Müttern wegen nicht bezahlter Rechnungen vom Energieversorger der Strom gesperrt wurde". Mit der Übernahme von Mietkautionen habe der Verein Antragstellern geholfen, in billigere Wohnungen umziehen zu können. Der Vorsitzende: "Nach Trennungen oder Todesfällen ist die bisherige Wohnung für den zurückgebliebenen Partner oftmals zu groß und zu teuer". Günstigere Objekte seien aber für Familien mit Kindern und auch für Alleinstehende mit geringem Einkommen im Landkreis immer schwerer zu finden.

Eine deutliche Zunahme registrierte der Verein Familien in Not bei Hilfsgesuchen für Medizin und Gesundheitsvorsorge, wie zum Beispiel neue Brillen, Zahnarztrechnungen, Aufwendungen für Kuren und Therapien oder auch Bestattungskosten.

Trotz der wiederum stark gestiegenen Summe der ausbezahlten Finanzhilfen konnte der Verein Familien in Not im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt ein deutliches Plus verbuchen. Die gute Kassenlage resultiert in erster Linie aus der Tatsache, dass die PK-Spendenaktion Vorweihnacht der guten Herzen 2015/16 (zum zweiten Mal in Folge) mit einem Rekordergebnis abgeschlossen hatte. Zu den 95 696 Euro, die bis 31. Januar 2016 auf den Konten des Vereins eingegangen waren, kamen in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres weitere Spenden, darunter 6000 Euro aus dem zentralen Sammelkonto des DONAUKURIER in Ingolstadt, sodass die Vorweihnachts-Aktion 2015/16 für den Verein Familien in Not mit 102 356 Euro erstmals ein sechsstelliges Ergebnis erreichte. Aber auch während des Jahres gingen hohe Spendenbeträge, unter anderem vom Spenden-Marathon der Audi AG sowie anläßlich von runden Geburtstagen oder Begräbnissen, auf den Konten des Vereins ein.

Für die großartige Unterstützung durch die alljährliche Vorweihnachts-Aktion bedankte sich der Vorsitzende beim DONAUKURIER und dem Pfaffenhofener Redaktionsleiter Robert Schmidl. Ebenso bei den vielen privaten Spendern, Vereinen, Kulturveranstaltern und Geschäftsleuten, der Audi-AG und allen, die sich schon seit vielen Jahren für Familien in Not engagieren.

Der gute Kassenstand ermöglicht dem Verein in diesem Jahr, die schon länger beabsichtigte Anschaffung von behindertengerechten Fahrzeugen für zwei Familien zu realisieren und darüber hinaus heuer auch andere karitative Organisationen stärker bei Projekten für hilfsbedürftige Menschen im Landkreis zu unterstützen. Über einen solchen Hilfsantrag hatten die Mitglieder in der Jahresversammlung zu entscheiden. Einstimmig wurde ein Zuschuss in Höhe von 3000 Euro für den Verein Leben retten beschlossen. Damit soll die Anschaffung eines Video-Laryngoskops für den Notarztdienst in Pfaffenhofen ermöglicht werden. Das Gerät erleichtert den Helfern die künstliche Beatmung von Patienten bei Notfalleinsätzen. Der Geisenfelder Rettungswagen konnte dank einer Spende des städtischen Bürgerrings bereits damit ausgestattet werden.