Weitere Panzerwagen-Diskussion über Deppen in Dörfern und Städten

17.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:29 Uhr
Regt auch jetzt noch zur Diskussion an: Der Panzer-Motivwagens vom Gaudiwurm in Reichertshausen 2016 . −Foto: Desiree Brenner

Pfaffenhofen (PK) Auch gestern ist die Debatte zur Panzeraffäre im Internet nicht abgeflaut – auch einige CSU-Politiker bezogen nun Stellung. In einer neuen Mitteilung relativierte Kreisrat und Comedian Florian Simbeck (SPD) seine Aussage vom Vortag gegenüber seinen Kritikern, nun kämen wieder die ganzen Dorfdeppen herausgekrochen. „Nicht jeder, der in einem Dorf lebt, ist ein Dorfdepp. Aber es können durchaus welche dort leben“, schrieb er jetzt.

Am Vortag hatte er mit den Worten „Freut euch, ihr seid berühmt“ auf seiner Fanseite mitgeteilt, dass sein Bild des Panzer-Motivwagens vom Gaudiwurm in Reichertshausen 2016 auf einer Pariser Ausstellung gezeigt werde.

Vergangenes Jahr hatte der Panzerwagen mit den Aufschriften „Ilmtaler Asylabwehr“ und „Asylpaket III“ beim Gaudiwurm in Reichertshausen zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung geführt, diese wurden aber im Mai eingestellt. Der OCV Steinkirchen, der den Wagen zugelassen hatte und seinen Fehler schnell einräumte, stand deutschlandweit im Fokus der Öffentlichkeit und wurde im Internet tagelang beschimpft.

Viele OCV-Mitglieder kritisieren nun die Art und Weise, mit der Simbeck die Affäre nun erneut zum Diskussionsthema gemacht hat. Das Foto sei ohne sein weiteres Zutun Teil der Ausstellung geworden, schreibt der Comedian. „Ich denke darüber darf man sprechen.“ Er habe davon außerdem bereits Ende Januar erfahren, „aber noch abgewartet, um den OCV-Umzug nicht unnötigerweise zu belasten.“ Der Verein hatte bekanntlich heuer sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Auch einige CSU-Politiker wollen es sich offenbar nicht nehmen lassen, in das Thema einzusteigen: „Ich bin stolz auf den OCV Steinkirchen“, schreibt etwa Landtagsabgeordneter Karl Straub in einem sozialen Netzwerk. „Wenn man diesen Verein erlebt hat, tut die Diskussion echt weh.“ Der Verein habe ein tolles Jubiläum gefeiert, „bis wieder jemand seine Profilneurose ausleben musste. Schade!“. Und CSU-Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer schreibt: „Wenn jemand diesem Verein radikale Aktivitäten oder Ähnliches vorwirft, kennt er entweder den OCV nicht oder handelt zutiefst Bösartig.“ Von Dorfdeppen zu sprechen, zeige „drastisch das Niveau dieser Person.“

Die Nutzer diskutierten derweil munter weiter, über zum Beispiel: „Es gibt vermutlich mehr Dorfdeppen in der Stadt“, orakelt einer. „Es soi sogar stoddeppn gebn de aufs dorf ziang“, erwidert ein anderer.