Pfaffenhofen
Nida ist doch bald da

Digitalisierung des Rettungsdienstwesens im Landkreis Pfaffenhofen gestartet

26.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Mit dem Einsatz des Notfall-Informations- und Dokumentationsassistenten gehört der Einsatz von Papier im Rettungsdienst der Vergangenheit an. - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Er soll nichts weniger darstellen als eine Revolution im bayerischen Rettungswesen: der Notfall-Informations- und Dokumentationsassistent, kurz Nida genannt. Im Juli präsentierte ihn stolz Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), seinem Haus ist die Notfallversorgung im Freistaat zugeordnet.

Nida ermöglicht den Rettungskräften eine einfache und schnelle elektronische Dokumentation ihrer Einsätze über ein Touchpad und die rasche Übermittlung per Mobilfunknetz an den behandelnden Arzt im Krankenhaus.

Auch das Einlesen der Versicherungskarte und die Abrechnung der Kosten beschleunigen sich. Die Zeit der mühseligen Zettelnotizen und mündlichen Durchsagen, so versprechen die Initiatoren des Projekts, soll vorüber sein. Bald werde jeder Sanka in Bayern damit ausgerüstet sein, rund eine Million Euro stehen dafür bereit.

Doch während in anderen bayerischen Landkreisen, beispielsweise im unterfränkischen Rhön-Grabfeld, die entsprechende Ausrüstung der Fahrzeuge nahezu abgeschlossen ist, startet sie in Pfaffenhofen erst in diesen Tagen. Ursprünglich terminiert war nämlich bereits der 1. August dieses Jahres, wie aus Kreisen von ehrenamtlich tätigen Rettungssanitätern zu erfahren ist. Immerhin sind inzwischen die im Rettungswagen mitgeführten medizinischen Geräte mit Nida nicht per Kabel verbunden. Statt dessen verfügen sie über eine eingebaute Bluetooth-Schnittstelle, so dass im elektronischen Speicher immer die aktuellsten Werte verfügbar sind, teilt Herbert Werner, der Pfaffenhofener Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), mit. Bayernweit den Hut auf hat bei dem Projekt Nida-Einführung Peter Hausl, der Bereichsleiter Rettungsdienst bei der Landesgeschäftsstelle des BRK. „Unser Ziel ist es, dass bis zum Jahresende alle 26 Rettungsdienstbereiche im Freistaat mit Nida ausgerüstet werden.“ Pfaffenhofen gehört zur Region X, die allerdings keine temporäre Vorrangstellung genießt.

Wenn es kommt, ist das auch Telematik II genannte Gerät freilich eine tolle Arbeitserleichterung. So können unter anderem sämtliche Messwerte – beispielsweise die Sauerstoffsättigung des Blutes – eingegeben werden und über die farbliche Kennzeichnung zeigt das Gerät an, ob die Werte im Normbereich liegen oder nicht. Puls- und Atemfrequenz können sowohl als Zahl notiert als auch geklickt werden. Eingebaut ist obendrein eine Kamera.

Freilich benötigt das Krankenhaus wiederum die notwendige Technik, um alles zu empfangen, sonst muss es halt der Rettungssanitäter ausdrucken und mit dem Patienten abgeben. In der Ilmtalklinik muss da noch entsprechend digital aufgerüstet werden, die nächstgelegene Klinik mit dem bereits vorhandenen Equipment befindet sich in Dachau. „Die Klinikanbindung steht dann als nächstes an“, so Herbert Werner.