Pfaffenhofen
Mit musikalischen Raritäten ins neue Jahr

Der junge Mozart und der junge Mendelssohn: Begeisterte Besucher bei Neujahrskonzert in der Stadtpfarrkirche

02.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:59 Uhr

Beim Neujahrskonzert in der voll besetzten Stadtpfarrkirche überzeugten der Kammerchor a-capella-nova, das Kammerorchester St. Johannes und die vier Solisten Masako Goda, Brigitte Lang, Frieder Lang und Nikolai Ardey und fanden zu einem harmonischen Gesamtklang - Foto: Gerrard

Pfaffenhofen (PK) Mit Frühwerken zweier Musikgenies haben die Organisatoren des Pfaffenhofener Neujahrskonzertes den Startschuss für 2012 gegeben. Das Publikum war von der Sakramentslitanei in B von Wolfgang Amadeus Mozart und dem Magnificat in D von Felix Mendelssohn Bartholdy begeistert.

„Seit ein, zwei Jahren sind alle Beteiligten des Neujahrskonzertes zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen. Eine positive Routine hat Einzug gehalten“, resümierte Max Penger, der Leiter des Pfaffenhofener Neujahrskonzertes, zufrieden. Beim Konzert am Neujahrstag in der voll besetzten Stadtpfarrkirche wurde diese gute Zusammenarbeit zwischen dem a-capella-nova-Kammerchor unter Pengers Führung, dem Kammerorchester St. Johannes unter der Leitung von Manfred Leopold und vier Solisten in ausgezeichneter Weise für alle Besucher hörbar.

Die Darbietung startete mit der „Litaniae de venerabili altaris Sacrameto“ in B (KV 125) von Wolfgang Amadeus Mozart. Es handelt sich hierbei um ein neunsätziges kirchenmusikalisches Werk, das sich nicht wie die besser bekannten Messen von Mozart am liturgischen Gottesdienstablauf orientiert. Die Litanei hat ihre Form von den Gebets- und Prozessionsgesängen. Sie ist freier in der Abfolge und viel impulsiver. 1772, als 16-Jähriger, hat Mozart diese Kunstform genutzt, um in ihrem Rahmen im neuen Musikstil der Zeit zu komponieren.

So arrangierte er die einzelnen Sätze pragmatisch straff, reicherte aber beispielsweise die Solostimmen mit musikalischen Zierelementen an, die bis dato der Oper vorbehalten waren. Insgesamt dimensionierte Mozart die Orchesterbesetzung mit je zwei Flöten, Oboen, Hörnern, Trompeten sowie Streichern und Orgel weitaus größer als bei normalen Messen.

Orchester, Chor und Solisten zeigten sich bei der Aufführung in der Stadtpfarrkirche gut aufeinander eingestimmt. Die Instrumentalisten waren sicher im Einsatz und meisterten jeden Tempowechsel mühelos. Die Chormitglieder sangen engagiert und mit vollem Einsatz. Die vier Solisten – Masako Goda (Sopran), Brigitte Lang (Alt), Frieder Lang (Tenor) und Nikolai Ardey (Bass) – überzeugten in ihren Partien und fanden zu einem harmonischen Gesamtklang.

Nach der als instrumentalem Zwischenstück vorgetragenen „Epistelsonate in C“ (KV 329) von W. A. Mozart in Allegro brachte das Ensemble das „Magnificat in D“ von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör. Vom Charakter her ist es ein ganz anderes Werk, geschrieben 1882, von dem erst 13-jährigen musikalischen Wunderkind Mendelssohn.

Er komponierte seinen Marienlobpreis höchst festlich. Die einzelnen Sätze sind ausladend gestaltet, das Orchester ist ebenso stark besetzt, sogar noch um die Pauken erweitert. Chor, Solisten und Orchester hatten auch für dieses Werk viele Stunden an harter Einzelarbeit und langwierigen Gesamtproben investiert. Die Mühe hat sich gelohnt. Besondere Bewunderung zollte das Publikum der Pfaffenhofener Sopranistin Masako Goda. Ihr gelangen auch die schwierigsten Koloraturen, hohe Töne sang sie in einer zauberhaften Leichtigkeit. Am Ende klatschen die Zuhörer allen Mitwirkenden lange begeistert Beifall.

Das Neujahrskonzert wird gemeinschaftlich vom a-capella-nova-Kammerchor und vom Landkreis Pfaffenhofen veranstaltet. Zu Beginn hatte der katholische Stadtpfarrer Frank Faulhaber die Besucher in der Stadtpfarrkirche St. Johannes begrüßt.

Landrat Martin Wolf (CSU) dankte bei einem kleinen Neujahrsumtrunk im Anschluss an das Konzert im Landratsamt allen, die zum Erfolg beigetragen hatten.