Pfaffenhofen
Mit Hörschutz und Augenbinde

Im Selbstversuch ergründen Passanten das Gefühl der Taubblindheit

03.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Pfaffenhofen (msu) Blind durch die Augenbinde, taub durch den Gehörschutz, Blindenstock in der Hand. Das ist das Bild, dass sich gestern beim Aktionstag am Projektstand vom Bayerischen Landesverband für die Wohlfahrt Gehörgeschädigter, vom Gehörlosenverein Ingolstadt und Umgebung und von der Caritas Pfaffenhofen bot.

Unter dem Motto "Gehörlos, schwerhörig, taubblind - selbstbestimmt!" gab es die Möglichkeit, Aufgaben zu lösen, mit denen man sich in die Welt der Blinden oder Gehörlosen hineinversetzen kann. Zunächst sieht das alles sehr einfach aus. Doch den Passanten wird schnell klar, wie komplex einfache Dinge unter diesen Umständen werden. Viele Besucher absolvierten mit Augenbinde einen Hindernislauf, versuchten, ein Glas Wasser einzuschenken, einen Schuh zu binden oder verschiedene Materialien zu erraten.

Ziel der Organisationen war es, die Öffentlichkeit für die täglichen Probleme von Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen zu sensibilisieren. Dadurch versprechen sie sich, diese noch besser in unsere Gesellschaft zu integrieren.

Im Mittelpunkt stand auch die Kommunikation, die vor allem für Taubblinde nur schwer möglich ist. Hier helfen Kurse in taktiler Gebärdensprache und im Lormen. Bei Ersterem findet die Kommunikation durch Kontakt aller vier Händen statt, beim Lormen tastet der "Sprechende" auf die Handinnenfläche des "Lesenden".