Pfaffenhofen
Lernen wird teurer

Volkshochschule erhöht Kursgebühren um bis zu elf Prozent

01.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:29 Uhr

Beim Computerkurs für Späteinsteiger, den Angelika Furtmayr (links) derzeit bei der Volkshochschule anbietet, lernen die Teilnehmer, wie Internet und E-Mails funktionieren. „Ich habe vorher noch nie was am Computer gemacht“, sagt Teilnehmerin Elfriede Brunnthaler aus Mitterscheyern. „Aber es macht einen Mordsspaß.“ - Foto: Kraus

Pfaffenhofen (PK) Die Volkshochschule des Landkreises (vhs) erhöht die Kursgebühren. Egal ob Computerkurs, Fremdsprache oder Wirbelsäulengymnastik: Ab dem neuen Frühjahrssemester müssen Kursteilnehmer ein paar Euro mehr bezahlen.

Je nach Fachbereich steigen die Regelgebühren um fünf bis acht Prozent. „Bei den Sprachkursen fällt die Erhöhung mit 6,5 bis elf Prozent noch etwas höher aus“, erklärt Peter Sauer, Leiter der vhs-Geschäftsstelle. Das sei notwendig, weil der Trend bei diesen Kursen hin zu kleineren Gruppen gehe. Bei den Fachbereichen Berufliche Weiterbildung und EDV hingegen sollen die Gebühren nicht angetastet werden.

„Mit den neuen Gebühren liegen wir im Vergleich mit den Volkshochschulen in der Region im Mittelfeld“, berichtet Sauer weiter. Ein Rechenbeispiel: Ein Sprachkurs mit zwölf Terminen würde statt 54 Euro künftig 60 Euro kosten. Ein vergleichbares Angebot schlage bei der Volkshochschule Eichstätt mit 59 Euro zu Buche, in Freising hingegen mit 94 Euro.

Die Gebührenerhöhung wird notwendig, weil die Volkshochschule auch die Honorare für ihre überwiegend nebenberufliche Dozenten erhöht – was seit fünf Jahren nicht mehr geschehen ist. Damit soll die Inflation der vergangenen Jahre ausgeglichen und die Qualität des Bildungsangebotes erhalten werden, erklärt Sauer. Vor allem aber will die vhs im Vergleich zu anderen Bildungsträgern wettbewerbsfähig bleiben und Dozenten für gefragte Kurse beispielsweise nicht an die Volkshochschulen anderer Landkreise verlieren. Die Honorare sollen um 4,9 (Hauwirtschaft) bis 7,7 Prozent (Fremdsprachen) steigen, bei Integrationskursen gar um 15 Prozent. Denn die Dozenten der vom Bundesamt für Migration geförderten Angebote müssen laut Sauer einerseits eine relativ hohe Qualifikation nachweisen und viel Zeit investieren, andererseits seien Deutschdozenten rar auf dem Lehrermarkt. „Wenn wir von der derzeitigen Kursbelegung ausgehen, müssen wir mit Mehrausgaben in Höhe von 26 000 Euro rechnen“, erklärt Sauer. Dem Gegenüber stehen Mehreinnahmen, die auf 36 000 Euro geschätzt werden.

Für manche werden vhs-Kurse künftig aber günstiger: Wer ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr leistet, soll ebenfalls in den Genuss einer 30-prozentigen Ermäßigung kommen wie beispielsweise Rentner, Studenten, Wehrpflichtige oder Hartz-4-Empfänger.