Pfaffenhofen
Zwei Quellen und drei Arme: Die Ilm, ein kapriziöser Fluss

29.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Pfaffenhofen (zur) Wer den Namen "Ilm" nachschlägt, erfährt: Es gibt zwei Flüsse dieses Namens in Deutschland. Der eine fließt in Thüringen in die Saale, der andere in Bayern in die Abens. Letzterer ist es also, der für den Landkreis Pfaffenhofen zur Lebensader geworden ist.

Die Bezeichnung beider Gewässer geht auf das indogermanische "el" zurück, das in etwa mit "sich bewegen" zu übersetzen ist. Für die bayrische Ilm sind historisch betrachtet verschiedene Schreibweisen belegt - von Ilma über Ilminam bis Ilmim. Erst seit dem frühen 14. Jahrhundert ist die noch heute gängige Bezeichnung "Ilm" gebräuchlich.

Der Fluss, um den es in der neuen PK-Serie geht, leistet sich gleich zwei Quellbäche. Der eine, "Pipinsrieder Ilm" genannt, entspringt bei Altomünster im Ortsteil Pipinsried auf 520 Metern Höhe über dem Meeresspiegel. Der andere, als "Tanderer Ilm" bezeichnet, wird bei Tandern in 505 Metern Höhe sichtbar. Beide finden sich zur eigentlichen Ilm bei Michelskirchen in der Gemeinde Hilgertshausen-Tandern zusammen. Über eine Länge von circa 80 Kilometern überwindet der Fluss 132 Höhenmeter bis zur Mündung bei Bad Gögging. Allerdings gibt sich die Ilm auch auf diesem Wege kapriziös. So teilt sie sich oberhalb der Neumühle bei Vohburg in drei Arme. Die beiden linken vereinen sich mit dem Wellenbach zur Kleinen Donau. Das Restwasser auf der rechten Seite fließt als Ilm nach Osten in Richtung Oberwöhr (Münchsmünster) weiter, am Ende parallel zur Donau. In etwa auf der Höhe von Bad Gögging vereint sich die Ilm mit der Abens, die ihrerseits bei Eining in die Donau fließt.

Kreuzworträtselfreunde der älteren Generation werden sich vielleicht wundern. Haben sie doch die Ilm als "Nebenfluss der Donau mit drei Buchstaben" im Gedächtnis. Tatsächlich mündete die Ilm zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch bei Gaden (Markt Pförring) in den großen Strom. Im Rahmen von Regulierungsmaßnahm wurde der Flusslauf nach 1920 jedoch bis zur Abens verlängert.

Die Ilm wird von 46 Nebenflüssen und Gräben gespeist und ist Lebensader für 15 Gemeinden - davon neun im Landkreis Pfaffenhofen. Der Film des FCW stellt sie mit ihren prägnantesten Merkmalen vor.