Pfaffenhofen
"Ideal zur Brotzeit"

Wildkräutersalz ganz einfach selbst gemacht

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr
Und noch ein paar Blüten in den Mörser: Ulrike Kainz zeigt, wie man Kräutersalz selbst herstellen kann. −Foto: Kraus

Gesunde und schmackhafte Wildkräuter wachsen auf Wiesen, im Garten und am Wegesrand – und wie man aus ihnen ein Kräutersalz mischt und herstellt, haben drei Kräuterpädagoginnen aus dem Landkreis nun schon zum zweiten Mal auf der Gartenschau demonstriert. Eifrig zermörserten dabei vor den Landkreis-Stand Kinder wie Erwachsene getrocknete Blätter und Blüten, um am Ende stolz ein Tütchen des Würzsalzes mit nach Hause zu nehmen.

 

„Wildkräuter sind eine kostenlose Nahrungsergänzung – und viele wachsen wie Unkraut im Garten“, sagt die Scheyrer Kräuterpädagogin Ulrike Kainz, die den Stand zusammen mit ihren beiden Reichertshausener Kolleginnen Andrea Deschle und Stefanie Stichlmair betreute und sich des Andrangs kaum erwehren konnte.

Wildkräuter bieten laut Kainz viele Vitamine sowie reichlich Eisen, Kalzium und Magnesium. Einige Kräuter gelten zudem als förderlich für Verdauung und Gesundheit. Alles, was man für sein hausgemachtes Kräutersalz braucht, sind verschiedene getrocknete Kräuter und als Basis ein grobkörniges Salz, zum Beispiel Salinensalz. Als Arbeitsgerät empfiehlt Kainz einen Mörser. Basis des Würzsalzes sind die sogenannten Gemüsekräuter: „Ich nehme immer Giersch und Brennnessel“, sagt die Scheyrer Naturpädagogin. Weitere Kräuter seien eine Frage des Geschmacks oder der Wirkung: „Schafgarbe und Beifuß sind zum Beispiel gut für die Fettverdauung“, erklärt Kainz. Minze oder Salbei bringen Geschmack. Erstere etwa passe gut zu arabischen Gerichten oder Zaziki. Auch Dost und Wilder Majoran seien sehr schmackhaft. Nach Lust und Laune könne man außerdem getrocknete essbare Blütenblätter hinzufügen – etwa von Ringelblume, Rose oder Gänseblümchen. Dosiert wird alles nach Augenmaß.

Zusammen mit dem Salz werden die Kräuter im Mörser zerstoßen – zur Not gehe aber auch ein Mixer oder Blitzhacker, sagt Kainz. „Man sollte das Kräutersalz aber möglichst nicht zu fein mahlen“, rät sie. „Besser füllt man es etwas gröber in eine Gewürzmühle und mahlt es dann frisch über das Essen – dann kommen die ätherischen Öle und die Aromen besser zur Geltung.“ Im Schraubglas sei das Salz, dunkel gelagert, bis zu einem Jahr haltbar. Und vielseitig sei es sowieso – nicht nur in der warmen Küche: „Es passt ideal zur Brotzeit, zum Beispiel auf Tomaten oder ganz einfach auf dem Butterbrot.“

Natürlich kann man Wildkräuter auch selbst sammeln und trocknen. Blüten soll man möglichst morgens ernten, Blätter mittags, rät die Kräuterexpertin. „Und zwar am besten an trockenen Tagen.“ Trocknen müsse man die Pflanzen dann schattig und luftig. Sie selbst lege etwa ein Tuch auf einen Wäschestander und trockne die Kräuter darauf im Wintergarten. | mck