Pfaffenhofen
Tierschützer: "Eine Schande"

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Pfaffenhofen (rs) Ein Bauer und BBV-Funktionär aus dem Landkreis ist von der Tierschutzorganisation Peta wegen Tierquälerei angezeigt worden, weil er immer wieder mit einem Stock auf eine Kuh einprügelte (PK berichtete). Zu sehen ist das auf einem Video, das Peta im Internet verbreitete.

Der Film und die Berichterstattung über den Fall, in dem jetzt die Staatsanwaltschaft ermittelt, lösten hitzige Diskussionen aus. Mit einer schriftlichen Stellungnahme zu Wort gemeldet hat sich auch der Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung.

Dessen Vorsitzende Manuela Braunmüller und Tierheimleiterin Sandra Lob betonen, dass Tierquälerei in jeglicher Form eine Straftat sei. "Diese gehört endlich rechtlich verfolgt und mit hoher Geldbuße bis hin zum Tierhalteverbot geahndet", fordern die Tierschützerinnen. Sie verweisen auf das Tierschutzgesetz, dessen Zweck es sei, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Demnach dürfe niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. In Paragraf 17 sei festgelegt, dass mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, "wer ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden oder länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt."

Weil der wegen Tierquälerei angezeigte Bauer zusätzlich auch noch Vorstandsmitglied des Kreisverbandes des Bayerischen Bauernverbandes sei und es sich bei seinem Betrieb laut Einschätzung des betreuenden Tierarztes um einen Vorzeigebauerhof handeln soll (PK berichtete), sei die Brisanz umso schlimmer, urteilen Braunmüller und Lob: "Eine Schande und ein Armutszeugnis ohnegleichen."