Pfaffenhofen
König Drosselbart für Kinder

Ein Blick hinter die Kulissen des Theaterspielkreises Pfaffenhofen

30.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Szene aus der Probe: Prinzessin Sophia betritt den Festsaal, nur um die letzten drei Edelmänner im Land zu verspotten - Foto: Danner

Pfaffenhofen (PK) Ein Mädel hetzt zu den Kostümen, ein andere sucht noch Requisiten. Regisseurin Birgit Yakin gibt Anweisungen, was noch zu tun ist. Man könnte fast meinen, alle hier würden sich schon für den Aufritt herrichten.

Nur geschminkt sind die Darsteller nicht. Schließlich handelt es sich nur um die zweite Generalprobe. In nur sechs Wochen hat der Theaterspielkreis Pfaffenhofen seine Inszenierung des Märchens vom König Drosselbart aufgezogen. Jetzt wird geprobt. Für die Premiere am Sonntag. Regieassistentin Julia Schauer hat das Stück selbst umgeschrieben. Es ist eine Fassung für Kinder ab drei Jahren, natürlich nach dem berühmten Märchen der Gebrüder Grimm.

Viele Darsteller spielen seit zwei bis drei Jahren Theater, einer allerdings ist schon 25 Jahre dabei. Theo Groß, der königliche Berater. Spaß hat er immer noch daran. „Mit den jungen Leuten zu spielen ist mal was anderes, aber es bereitet mir viel Freude“, sagt er.

Einer der Hauptdarsteller, Stallbursche Peter, erzählt, dass es sein erstes Stück ist, bei dem er mitwirkt. Dass er gleich eine der vier Hauptpersonen spielen darf, findet er toll. „Es macht mehr Spaß als ich erwartet habe. Vor allem das Miteinander beim Theater gefällt mir.“ Am Anfang habe er noch große Probleme mit dem Text gehabt. „Aber mit jeder Probe kennt man den Text besser“, erklärt der 17-Jährige. Die Gruppe hat mit zwei bis drei Proben die Woche begonnen, gegen Ende wurden es noch mehr. Für viele wurde es stressig, das Theaterspielen mit Schule oder Beruf zu verbinden. Der Schauspieler von König Drosselbart erklärt aber: „Theater spielen macht immer Spaß, deswegen ist das kein Problem.“ Die Anderen stimmen ihm zu. Das Miteinander auf der Bühne und der Kontakt mit Menschen seien Gründe dafür. „Jeder denkt und fühlt das Gleiche, das ist toll.“ Alle haben Spaß am Theater spielen – und bei der Probe merkt man das auch. Die Emotionen wirken echt und kommen sehr gut rüber. Alleine die Dramatik der Schlussszene, bei der sich der Bettler als König zu erkennen gibt, ist sehr überzeugend.

Alles wirkt professionell. „Am Anfang ging alles locker zu, wir haben viel gelacht. Mittlerweile nehmen wir es aber sehr ernst“, erzählt einer der Hauptdarsteller. Wenige Texthänger gab es bei der Probe zwar noch, alle Darsteller sind aber sehr bühnensicher. Sogar der Anfänger im Team, Stallbursche Peter. Der 17-Jährige zeigt keinerlei Unsicherheit. Als stünde er dauernd auf der Bühne.

Die Jüngeren sind schon aufgeregt wegen der Premiere. Die „alten Hasen“ haben hingegen kaum Lampenfieber. Sagen sie zumindest. Nach einem Durchlauf gibt die Regie letzte Tipps, ein paar Feinheiten werden noch besprochen. Hauptsächlich gibt es aber Lob für die Schauspieler. Karten gibt es übrigens bei Schreibwaren Prechter oder an der Abendkasse. Erwachsene zahlen acht Euro, Kinder fünf Euro.