Pfaffenhofen
Kindern Bildung ermöglichen

Der Pfaffenhofener Mario Dietrich leistet seit zwölf Jahren Entwicklungshilfe auf den Philippinen

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Armen Kindern auf den Philippinen wie diesen Straßenkindern in Manila die Schulausbildung ermöglichen, das ist der Schwerpunkt von Mario Dietrichs (hinten, Mitte) Engagement in dem Entwicklungsland in Südostasien. - Foto: Dietrich

Pfaffenhofen (PK) Seit zwölf Jahren hilft der Pfaffenhofener Mario Dietrich mit seinem Verein Maninoy Kindern auf den Philippinen. Auch viele Pfaffenhofener haben über den Verein Patenkinder dort. Nun reiste Dietrich wieder in das Land, um sich mit drei philippinischen Koordinatoren abzustimmen.

Mittlerweile ist das Team gut eingespielt, sodass der Gartenbauingenieur Dietrich nur alle paar Jahre in das südostasiatische Entwicklungsland zu reisen braucht. Zwölf Jahre ist es her, dass Dietrich die erste Ausbildungspatenschaft vermittelt hat. Im Laufe der Jahre wurden die Paten immer zahlreicher und die Vermittlung offizieller, als Dietrich 2008 mit Gleichgesinnten den Verein Maninoy gründete. 67 Kinder und Jugendliche zählen momentan zu Maninoys Patenkindern. Ehemalige Patenkinder, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, arbeiten mittlerweile als Lehrerinnen, Krankenschwestern oder Polizisten. Die Paten kommen aus Dortmund, Berlin, Österreich und Australien, aber auch 29 Pfaffenhofener unterstützen die Ausbildung eines philippinischen Schulkindes über Dietrichs Verein.

Mit deren Hilfe konnte er seither viele Projekte erfolgreich abschließen, manche laufen immer noch. Dazu zählen die Wiederaufforstung von Bergregenwäldern, kulturpädagogische Zirkusprojekte und Nothilfe nach zerstörerischen Taifunen.

Im Laufe der Zeit hat Dietrich seinen Einsatz auf den Philippinen verändert. Seitdem seine kleine Tochter in die Schule geht und sich Dietrich bei den Stadtwerken um Pfaffenhofens Grünanlagen kümmert, reist er in den Wintermonaten nicht mehr auf die Philippinen, sondern steuert die Projekte online von Pfaffenhofen aus.

Die Zielsetzung ist aber immer noch dieselbe: "Die ökologische und nachhaltige Entwicklung auf den Philippinen fördern, den Umweltschutz stärken und vor allem die Bildung", sagt Dietrich. Denn eine fundierte Schulausbildung sei wichtig für einen nachhaltigen Weg aus der Armut. "Mit Bildungsprojekten kann man selbst mit wenig Einsatz deutliche Erfolge und Veränderungen herbeiführen."

So werden künftig nicht nur Ausbildungspatenschaften für arme Kinder vermittelt, sondern auch Patenschaften für ganze Schulen übernommen. Viele philippinische Schulen sind marode und schlecht ausgestattet, die Lehrmittel sind entweder alt oder gar nicht vorhanden.

Für eine Vorschule und drei Grundschulen auf den zentralphilippinischen Inseln Negros und Leyte und eine Highschool in der Zwölf-Millionen-Metropole Manila hat Dietrichs Verein Maninoy bereits Patenschaften übernommen. Mit finanzieller Unterstützung bei Renovierungsarbeiten oder mit dem Kauf von Lehrmitteln wie Bänken und Tischen wurde die Bildungssituation nachhaltig verbessert. Künftig sollen noch mehr Schulen von Dietrichs Initiative profitieren.Finanziert werden die Patenschaften für Schulen unter anderem über Spenden von vielen Privatpersonen oder Schulen wie der Montessori Schule Pfaffenhofen und dem Schyren-Gymnasium.

Auch für die Wiederaufforstungen von kahlen Berghängen reiste Dietrich auf die Philippinen. Seit 2008 hat er etwa 35 000 Tropenbäume pflanzen lassen, die erste Generation hat mittlerweile schon eine stattliche Größe erreicht. Immer mehr Bauern aus den Bergregionen, die verfolgen, wie gut das Aufforstungsprojekt von Dietrichs Verein gedeiht, bitten den Verein Maninoy um Baumsetzlinge. Deshalb werden nun noch mehr Tropenhölzern wie Mahagoni herangezogen. Die Jungpflanzen werden anschließend kostenlos an die Bauern verteilt, die diese an den Berghängen um ihre Bambushütten herum pflanzen.