Pfaffenhofen
Keine Geschenke mit Fell

Tierschutzverein: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Ein Kaninchen unterm Tannenbaum? Von solchen „Geschenkartikeln“ rät der Tierschutzverein ab - Foto: Ehrenreich

Pfaffenhofen (PK) Kurz vor Weihnachten steht es bei vielen Kindern ganz oben auf dem Wunschzettel: das eigene Haustier. Ein Kaninchen vielleicht? Einen Hundewelpen? Oder doch lieber das süße Katzenbaby mit den großen blauen Augen? Der Tierschutzverein Pfaffenhofen rät allerdings: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum!

Ein Haustier anzuschaffen, bedeutet Verantwortung für viele Jahre, sagen die Tierschützer von der Weiberrast. Den täglichen Arbeitsaufwand und die langfristigen Kosten für Tierarzt und Futter können meist nicht einmal die Eltern einschätzen, und schon gar nicht deren Kinder.

Besonders beliebte „Geschenkartikel“ zu Weihnachten sind Kleintiere wie Kaninchen, Mäuse, Hamster, Farbratten oder Meerschweinchen. Selten machen sich nach den Erfahrungen der Tierschützer die Käufer vorher Gedanken über die Ansprüche und Bedürfnisse dieser Tiere. Kaninchen leben beispielsweise in freier Wildbahn in großen Rudeln und können täglich kilometerweit laufen. Ein einzelnes Tier nach Heiligabend für den Rest seines Lebens in einem kleinen Verschlag wegzusperren, ist nichts anderes als Tierquälerei.

Allerdings werden im Kaufrausch der gar nicht staaden Zeit sogar in Zoohandlungen beispielsweise Hamster als Geschenke für Kinder verkauft, so der Tierschutzverein Pfaffenhofen. „Hamster schlafen tagsüber und sind nachts aktiv. Deshalb sind diese Nagetiere gänzlich ungeeignet als Spielzeug für Kinder.“ Hunde brauchen besonders große Aufmerksamkeit. Zwei- bis dreimal Gassi gehen ist tägliche Pflicht: zu jeder Jahreszeit, bei jedem Wetter, an 365 Tagen im Jahr. „Jeder sollte sich sehr genau überlegen, ob er das wirklich möchte und die Zeit dafür hat“, so der Tierschutzverein. Die Tierschutzvereinigung Tasso bestätigt das: „Auf der Tagesordnung stehen dann nicht nur Kuscheln, Schmusen und Streicheln, sondern auch regelmäßiges Gassi gehen, Saubermachen und Füttern. Wenn Eltern und Kinder nicht an einem Strang ziehen, wird das unüberlegt geschenkte Haustier schnell zur Belastung.“ Ohnehin sind die Feiertage die denkbar ungünstigste Zeit, sich ein Tierchen ins Haus zu holen, so die Tierschützer. Die Vierbeiner sind gestresst vom Umzug und von der ungewohnten Umgebung. Dazu kommt der Trubel durch Besucher und Kinder, die den tierischen Neuzugang streicheln wollen. Wer sich ein Tier zulegen will, sollte sich Zeit nehmen und sich ausführlich beraten lassen, bevor der neue Vierbeiner einzieht. Die Tierschutzvereine haben leider reichlich Erfahrung mit Tieren, die wenige Tage nach den Feiertagen in die Heime abgeschoben werden.