Pfaffenhofen
Kein Patentrezept

Pro Wirtschaft diskutiert über Motivation von Mitarbeitern

18.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:29 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Am großen Einfluss von Mitarbeiterführung und -motivation auf den Erfolg eines Unternehmens gab es bei der vierten Gesprächsrunde von Pro Wirtschaft Pfaffenhofen in diesem Jahr keinen Zweifel. Die Beantwortung der Frage allerdings, welche Instrumente dabei anzuwenden sind und wie genau sie funktionieren, erwies sich – zumindest mit pauschalen Aussagen – als unmöglich.

Vor allem zeigte die Diskussion, dass es kein Patentrezept gibt – zu unterschiedlich sind Größe und Struktur der Unternehmen, zu individuell die Bedürfnisse jedes Mitarbeiters.

Nikolaus Kühn, Trainer im Bereich Führung und Konflikt, wies auf eine Schwäche im System hin, die noch mehrfach zur Sprache kam: die Auswahl und Schulung von Führungskräften. Diese würden in vielen Unternehmen zu wenig auf diese anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet und viel zu oft einfach ins kalte Wasser geworfen – egal ob dafür geeignet oder nicht.

Doch was macht die Qualität von Führungskräften aus? Soziale Kompetenz steht nach Ansicht der Diskussionsrunde auf der Skala weit oben. Beate Hippler, Mitglied bei Pro Wirtschaft, hält deshalb Schulungen im „Soft-Skill-Bereich“ – zum Beispiel soziale und kommunikative Kompetenz – für dringend nötig. Entscheidend sei, worauf unter anderem Schatzmeister Andreas Gleixner hinwies, die Stärken und Schwächen jedes einzelnen Mitarbeiters herauszufinden und ihn als Individuum zu behandeln. Denn: Was den einen Mitarbeiter ansporne, könne bei einem anderen der falsche Ansatzpunkt sein und seine Leistungsbereitschaft bremsen.

Kühn ging noch einen Schritt weiter: „Mitarbeiter sind motiviert. Man muss sehen, wie man es schafft, sie nicht zu demotivieren.“ Außerdem spielt bei der Mitarbeiterführung der Faktor Zeit eine maßgebliche Rolle. So warf Dieter Andre, der stellvertretende Vorsitzende von Pro Wirtschaft und Leiter der Gesprächsabende, die Frage auf, wie viel Zeit man „in Führungsqualität“ eigentlich investieren solle. Hier konnten Diskussionsteilnehmer aus eigenen Erfahrungen berichten, dass sich Führungskräfte für Mitarbeiterführung unbedingt ausreichend Zeit nehmen sollten und diese gut investiert sei.

Einig war man sich, dass zu Mitarbeitergesprächen immer klare Ziele gehören und Vorgesetzte eine Vorbildfunktion ausüben. Genauso herrschte aber Konsens, dass dies alles im oft aufreibenden Tagesgeschäft nur schwer umzusetzen sei. Deshalb wurden noch die Möglichkeiten der Hilfestellung durch einen externen Trainer erörtert. Wenn, dann mache nur eine längerfristige Begleitung Sinn. Einmalaktionen hätten nur kurzfristig eine positive Wirkung, die schnell verpuffe.

Der nächste Diskussionsabend ist am 21. Juni. Am 29. Juni sind die Mitglieder von Pro Wirtschaft dann im Rahmen eines Unternehmertreffs zu einer Führung im Schloss Hohenkammer eingeladen.