Pfaffenhofen
Junge Virtuosen

Winterkonzert der Klavierschule Gilman: Nachwuchs zeigt souveräne Leistungen

08.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Sehr gut gemacht! Leonid Gilman (ganz rechts) war mit der Leistung seiner Klavierschüler offensichtlich äußerst zufrieden. Er spendete ihnen stehend Applaus. - Foto: Bornemann

Pfaffenhofen (PK) Zu ihrem Winterkonzert hatte die Klavier- und Violinschule Gilman am Samstagabend in den Festsaal des Rathauses geladen. Neben den Familienangehörigen der jungen Künstler waren zahlreiche weitere Gäste gekommen, die sich diesen Kunstgenuss nicht entgehen lassen wollten.

In seiner kurzen Einführung begrüßte Leonid Gilman die Besucher dieses Konzerts, unter ihnen auch Landrat Martin Wolf. Traditionell würden das Winterkonzert nur die Klavierschüler bestreiten, das Ziel eines solchen Konzertes sei es, die Arbeit der Klavierschule, aber vor allem die Entwicklung der Schüler deutlich zu machen, so Gilman. Deshalb sei das Konzert so geplant, dass die Schüler ihrem Alter, aber auch ihrer Erfahrung nach auf die Bühne kommen.

Das Konzert eröffnete die mit acht Jahren jüngste Teilnehmerin Mairin Rau. Zusammen mit ihrem Bruder Morice spielte sie eine ungarische Rhapsodie. Frisch und scheinbar frei von Lampenfieber sorgten die Geschwister für einen beschwingten Auftakt. Aber auch alleine meisterte die Achtjährige die Herausforderung souverän und spielte zwei kleine Stücke, ohne sich vom Publikum oder aber auch von der Größe des Instruments beeindrucken zu lassen.

Auch ihr Bruder präsentierte seine Stücke souverän, wobei ihm nach eigenen Angaben das jazzige Stück "Lady Bird" mehr Spaß macht als die klassischen Weisen. Im weiteren Verlauf spielten Anna Daubner, Mia Apel, Erik Gaßner und Maja Apel klassische Stücke von Frederic Chopin, Johann Sebastian Bach, Edward Grieg und anderen Komponisten. Mit einer unglaublichen musikalischen Reife, Ausdruckskraft und erkennbarer Liebe zur Musik spielten diese Jugendlichen für ihr Publikum und schlugen es in ihren Bann.

Eine ganz andere Seite des musikalischen Spektrums zeigte Jonas-Tobias Ott mit der Jazz-Toccata von Leonid Gilman. Aber auch diese ganz andere Art von Musik zeugte von großer Spielfreude und Können.

Nach einer kurzen Pause spielten dann Julia Ackermann und die beiden langjährigsten Musikschüler Carina Sauer und Maximilian Stegemeyer. Julia Ackermann spielte neben der bekannten Nocturne von Chopin noch eine Komposition von Leonid Gilman, der "Elfentanz" kam leicht und flirrend daher geschwebt. Carina Sauer mit Werken von Bach, Beethoven und Chopin begeisterte mit ihrem ausdrucksstarken Spiel, virtuos und souverän nahm sie das Publikum für sich ein. Den Abschluss des Konzertes gestaltete Maximilian Stegemeyer mit einer Beethovensonate und einer Ballade von Chopin. Der Landessieger von "Jugend musiziert" zeigte sein herausragendes Talent und Können.

Mit diesem Winterkonzert wurde dem Publikum ein wunderbarer Einblick in das Können der Musikschüler gegeben. Dass diese Virtuosität nicht ohne fleißiges und regelmäßiges Üben entsteht, versteht sich von selbst. Doch wie oft und wie lange muss man denn üben, um sich so zu entwickeln? Auf diese Frage gab es je nach Alter unterschiedliche Antworten. So übt die achtjährige Mairin jeden Tag eine Stunde, aufgeteilt in zwei halbe Stunden. Carina Ackermann übt täglich zwei Stunden und wenn besondere Ereignisse anstehen, können es auch mal vier bis fünf Stunden am Tag werden. Eine verblüffende Antwort gab es auf die Frage, wie man sich denn beim Üben nicht ins Gehege kommt, wenn zwei Geschwister sich ein Klavier teilen. Für Maja und Mia Apel kein Problem: wenn eine der Schwestern am Klavier sitzt, dann greift die zweite eben zu einem anderen Instrument. So kann man das auch lösen.