Pfaffenhofen
"Interessante Polit-Show"

28.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:34 Uhr

Großer Andrang beim Rede-Duell unserer Zeitung: Rund 600 Zuhörer verfolgten interessiert den Schlagabtausch der Landrats-Bewerber Martin Wolf (CSU) und Rolf Deml (FW) - Foto: Raths

Pfaffenhofen (PK) Gespannte Aufmerksamkeit war dem Großteil des Publikums beim Rede-Duell von Martin Wolf (CSU) und Rolf Deml (Freie Wähler) anzumerken.

Viele schon entschlossene Wähler standen wenigen unentschlossenen gegenüber, so war der Eindruck. Insgesamt wurde die Podiumsdiskussion als fair und informativ empfunden.

Wenig Überzeugungskraft gelang den beiden Landratskandidat beim Thema Tourismus. Eine angedachte Tourismusregion Holledau löste weitgehend müdes Lächeln bei den Zuhörern aus. Für Aufregung beim erkennbar gespannten Publikum sorgte Wolf zum Thema Kinderstation in der Ilmtalklinik. Zahlreiche Pfiffe erntete der CSU-Politiker mit der Bemerkung, Minister Markus Söders Wort (CSU) habe Kraft. Ansonsten hielten sich die Emotionen in Grenzen.

Zuhörer Patrick Soffner erwartete von den Kandidaten Aussagen dazu, wie sie den Landkreis vorwärtsbringen wollten. Er hoffte, dass Wolf und Deml es schaffen, möglichst viele Leute dazu zu bringen, zur Wahl zu gehen. Herbert Steinberger kam ohne große Erwartungen: „Ich lasse mich überraschen, was so passiert. Ich möchte die Persönlichkeiten kennen lernen.“

Unter den Interessierten war auch Bernd Huber, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats: „Ich hoffe, dass viele wirtschaftliche Fragen angerissen werden, und warte mit Spannung darauf , wie die Kandidaten reagieren.“ Hinlänglich bekannt aus der Presse sind Anton Steinberger die Positionen der Kontrahenten. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass heute noch jemand umgestimmt werden kann, trotzdem ist das hier interessant.“

Willi Kopf ist zum Rede-Duell gekommen, weil er „das hier für eine interessante Politshow“ hält. Wirklich neue Erkenntnisse erwarte er sich nicht. Dagegen hofft Günter Schreiner, „Klarheit über die Kandidaten“ zu bekommen, so wie seine Frau Angelika, die ihre Entscheidung nach dem Ausgang der Diskussion treffen will.

Marianne Zillober findet, dass „Herr Wolf unterstützt gehört“, er habe so viel für Pfaffenhofen getan und habe es verdient. Ihr Mann Konrad meinte: „Wie kommt Herr Deml überhaupt dazu, so schnell auf den Landratsposten zu springen“

Mathias Rockermeier findet die Veranstaltung gerade für unentschlossene Wähler gut: „Mir hat es bei der Entscheidung geholfen.“ Edwin Miesbauer findet: „Beide Kandidaten waren ziemlich gut vorbereitet und argumentativ nah beisammen. Ich bin unentschlossen hierher gekommen und konnte bis jetzt auch keine Entscheidung treffen.“ Sein Fazit: „Wolf war der Abgeklärtere, Deml war rhetorisch nicht so gut, hatte aber trotzdem Biss. Für mich ein Unentschieden.“

Hille Eisenschenk meinte: „Sehr interessant wars – hat aber meine Entscheidung nicht weiter beeinflusst.“ Beide seien sehr fair mit einander umgegangen; „die eineinhalb Stunden waren nicht umsonst“. Alois Wittmanns Fazit: „Es hat sich an den Aussagen der einzelnen Kandidaten nichts Wesentliches geändert, es war eher eine Bestätigung dessen, was ich ohnehin schon gewusst habe.“

Michael Gürtner meinte: „Ich verfolge die Beiträge in der Zeitung, daher gab es nichts Neues für mich zu hören, aber es war dennoch interessant. Beide haben sich authentisch und menschlich gezeigt, das hat mir gefallen. “ Heinrich Hartl befand: „Beide Kandidaten haben sich fair verhalten, jeder hat seinem Wissen nach alles Beantwortet, das fand ich gut. Ich bin aber trotzdem noch unentschlossen.“

Durchgehalten bis zum Schluss, nach 75 Minuten geballter Information zu den lokalpolitischen Ansichten der Landratskandidaten, haben praktisch alle Zuhörer. Ein gutes Zeichen – sowohl für die Kontrahenten als auch für das politische Interesse der Leute nach der zuletzt so schwachen Wahlbeteiligung von gerade einmal gut 34 Prozent.