Pfaffenhofen
In den Horst geschaut

LBV Pfaffenhofen lässt fünf Jungstörche im Landkreis beringen Dreifacher Nachwuchs in Pörnbach

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Durch das Beringen erhalten die Artenschützer Informationen über die Herkunft und den Verbleib der Störche. - Foto: Sonja Scholz

Pfaffenhofen (PK) Die LBV- Kreisgruppe Pfaffenhofen unter der Leitung von Hans-Joachim Leppelsack hat an zwei Standorten den diesjährigen Storchnachwuchs im Landkreis beringen lassen. Durch das Beringen erhalten die Artenschützer Infos über die Herkunft und den Verbleib der Störche.

Dadurch wird manches aus dem Leben eines Storches im Detail erkennbar. Der erfahrene Storchenfachmann Clemens Krafft konnte im Landkreis insgesamt fünf Jungstörche beringen.

Auf dem Brauereikamin in Pörnbach gelang es den beiden Alttieren in diesem Jahr drei gesunde Jungtiere groß zuziehen. Damit sind die Pörnbacher Störche die absoluten Spitzenreiter im Landkreis. Mithilfe einer Hebebühne ließen sich Clemens Krafft und Sonja Scholz von der LBV-Kreisgruppe Pfaffenhofen zu den Störchen im Horst bringen. Die noch nicht flugfähigen Jungstörche können noch leicht beringt werden, da sie sich in die Nestmulde drücken und tot stellen. Im Storchenhorst in Reichertshofen sind in diesem Jahr zwei Jungtiere groß geworden, die aber zum Zeitpunkt der Beringung schon kurz vor dem Ausfliegen aus dem Horst waren. "Hier ist das Risiko zu groß, dass die Jungstörche Panik bekommen und sich aus dem Horst stürzen und verletzen", erläuterte Hans-Joachim Leppelsack, warum diese Tiere nicht beringt werden konnten.

Erfreuliches gibt es aus Hohenwart und Baar-Ebenhausen zu berichten. In beiden Gemeinden haben in diesem Jahr erstmalig Störche gebrütet. Wobei die Freude in Hohenwart durch den Tod von zwei Jungtieren getrübt wird. Eine Woche vor dem Beringungstermin konnten noch vier muntere Jungstörche beobachtet werden, am Tag der Beringung lagen dann zwei Tiere tot im Horst. Dabei ist die Todesursache vollkommen unklar, die beiden übrigen Jungtiere machten einen sehr guten Eindruck und konnten mit einem Ring versehen werden, so der LBV. Im Nest in Baar-Ebenhausen sitzen zwei noch recht kleine Störche, die noch zu jung und zu klein sind, und daher noch nicht beringt wurden. Dies möchte die LBV-Kreisgruppe zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. In Pfaffenhofen und Geisenfeld ist es in diesem Jahr den Störchen hingegen nicht gelungen Nachwuchs groß zuziehen. Mithilfe der Storchenkamera auf dem Kamin des Gymnasiums konnte festgestellt werden, dass sich immerhin fünf Eier im Nest befanden. Anfang Mai ließen sich zwei Küken beobachten, die aber im Vergleich zu den Störchen in Pörnbach deutlich in der Entwicklung verzögert waren. Mitte Mai wurden die beiden toten Jungtiere von ihren Eltern aus dem Horst geworfen. Elke Leppelsack, die sich für das Gymnasium und den LBV Pfaffenhofen um die Störche kümmert, stellte beim Wiegen der toten Jungtiere fest, dass sie deutlich untergewichtig waren, und geht davon aus, dass die Jungtiere verhungert sind. Störche sammeln ihr Futter vorwiegend in gemähten Wiesen, aufgrund der nassen Böden im Mai wurden diese aber erst recht spät gemäht, was zu einem Futtermangel für die Jungtiere geführt haben könnte. Nun ist der Horst in Pfaffenhofen verwaist und wartet auf neue Störche, die im nächsten Frühling einziehen. Wie in jedem Jahr schaffen es nicht alle Elterntiere ihren Nachwuchs flügge zu bekommen, aber wenn nun nichts mehr dazwischen kommt, sind in diesem Jahr immerhin nun junge Störche im Landkreis groß geworden.