Pfaffenhofen
"Unvertretbar und höchst belastend"

Kritik am Service der Pfaffenhofener Ilmtalklinik diese sagt, der Fehler war ein Einzelfall

09.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

In der Kritik: Die Pfaffenhofener Ilmtalklinik. ‹ŒArch - foto: Gegger

Pfaffenhofen (dbr) Unzureichenden Service wirft der Jetzendorfer Jürgen Wolny der Pfaffenhofener Ilmtalklinik unter anderem vor. Konkret geht es um den 19. Oktober, als sein 90-jähriger Vater am Morgen stürzte und von den Johannitern aus Allershausen in die Klinik gebracht wurde. "Bis 17.30 Uhr konnte mir die Klinik trotz mehrfacher Anrufe nichts über den Zustand meines Vaters sagen", so der Sohn. "Das erscheint mir den Angehörigen gegenüber unvertretbar und höchst belastend", so Wolny in einem Schreiben an die Klinikleitung, das unserer Zeitung vorliegt. Renate Emmer vom Beschwerdemanagement der Ilmtalklinik bestätigt: "Das war unser Fehler, wir haben vergessen, die Angehörigen zu informieren." Im Normalfall erfolge dies natürlich.

Ebenfalls unverantwortlich fand Wolny, dass die entzündeten Augen nicht gleich in der Klinik behandelt wurden. Dieses Vorgehen verteidigt Emmer: "Wir hatten keinen Augenarzt vor Ort, die entzündeten Augen waren ein Nebenbefund, es bedurfte keiner akuten Behandlung." Es sei ein vollkommen normaler Vorgang, in diesem Fall auf den Hausarzt zu verweisen.

Außerdem sei sein Vater in einem "lethargischen und desorientierten Zustand" gewesen, als er nach Hause kam, so Wolny. Er habe deutliche "Anzeichen von Dehydrierung" gezeigt. Dem widerspricht Emmer klar: Natürlich hat der Patient bei uns etwas zu trinken bekommen", so Emmer.

Weiterhin verschwunden bleiben die persönlichen Sachen, die mit auf den Krankentransport gingen, darin befanden sich die Brille und orthopädische Hausschuhe des 90-Jährigen. "Es kommt immer wieder vor, dass Sachen zunächst verschwinden", so Emmer. Man versuche, die Sache zu klären, heißt es aus dem Krankenhaus.

Mittlerweile hat Wolny auch ein Schreiben der Klinik erhalten, in dem sie die Vorfälle erklärt. "Das liest sich, als sei gar nichts gewesen", sagt Wolny auf Anfrage. "Es nervt mich aber ziemlich, dass weiterhin die Sachen meines Vaters weg sind." Im Schrobenhausener Krankenhaus, mit dem er auch Erfahrung gemacht hat, sei der Service deutlich besser gewesen. "Schon bei der Aufnahme wurde ich gefragt, wann jemand der Angehörigen zu Hause ist, damit man ihn erreichen kann."