Pfaffenhofen
Für Jugendwohnheime stehen wieder Fördergelder in Aussicht

04.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr

Pfaffenhofen/München (mck) Für die Pläne des Landkreises, Wohnheime für Berufsschüler und Auszubildende zu errichten oder deren Bau zumindest zu fördern, gibt es hoffnungsvolle Nachrichten aus München: Wie das bayerische Arbeits- und Sozialministerium gestern verkündet hat, beschloss der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit, die 2015 ausgelaufene Förderung für Baumaßnahmen an Jugendwohnheimen neu aufzulegen. Von 2019 bis 2021 sollen demnach wieder Fördergelder fließen.

Dafür stellt die Bundesagentur für Arbeit jährlich bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung. Ob davon am Ende auch der Landkreis Pfaffenhofen profitieren kann, ist allerdings noch fraglich: Bisher ist das beschlossene Förderprogramm für Sanierungen und Modernisierungen angedacht. Ob auch Neubauten bezuschusst werden, ist zumindest noch nicht ausgeschlossen. Das hängt nach Auskunft einer Ministeriumssprecherin noch von der konkreten Ausgestaltung des Förderprogramms durch die Bundesagentur für Arbeit ab.

Neuigkeiten zu den Pfaffenhofener Wohnheimplänen gibt es indes noch nicht: Die Kreisverwaltung prüft noch, ob und wie der Landkreis ein Schülerheim für die Berufsschule sowie Wohnheime für Auszubildende bauen oder zumindest fördern kann - beispielsweise durch eine Wohnungsbaugesellschaft. Angestoßen wurden die Überlegungen durch den Wirtschaftsbeirat, Vertreter der IHK sowie durch die Kreistagsfraktionen von CSU, Freien Wählern und SPD. Hintergrund ist, dass Handel, Handwerk und Industrie händeringend nach Lehrlingen suchen - und durch bezahlbaren Wohnraum auch Bewerber von außerhalb in den Landkreis gelockt werden sollen. Ein Schülerwohnheim gilt als notwendig, weil die Berufsschule Pfaffenhofen vor allem für Fluggerätelektroniker, Fluggerätmechaniker und Landwirte ein großes, überregionales Einzugsgebiet hat.

Die Brisanz des Themas unterstreicht auch Arbeitsstaatssekretär Johannes Hintersberger: "Nicht jeder Auszubildende hat die Möglichkeit, während der Ausbildung bei den Eltern oder in einer eigenen Unterkunft zu wohnen", betonte er in der gestrigen Pressemitteilung zum Förderprogramm. Pensionen oder gemietete Privatzimmer könnten zum Teil unerschwinglich sein. "Daher ist es für viele Auszubildende entscheidend, in einem Jugendwohnheim unterzukommen, um eine Ausbildung aufnehmen zu können", so Hintersberger. "Gerade junge, teils noch minderjährige Auszubildende, die wegen der Ausbildung das Elternhaus verlassen, profitieren in Jugendwohnheimen von der niederschwelligen Betreuung, die dort zusätzlich oft angeboten wird."