Pfaffenhofen
Albern in den Unterricht

Schüler dürfen ihre Freude am Fasching im Klassenzimmer nur begrenzt ausleben

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Magisch ging es in der Grundschule Langenbruck zu: Ein Zauberer brachte die Kinder zum Staunen. - Foto: Dollinger

Pfaffenhofen (PK) Für die Kinder ein Spaß, für die Lehrer ein Graus? Nein, ganz so schlimm ist es nicht, denn auch die Lehrkräfte dürfen sich am Unsinnigen Donnerstag meist von der lustigen Seite zeigen.

Wenn die Schüler in bunten Kostümen und Feierlaune das Klassenzimmer stürmen, wird das Unterrichten leicht anstrengend. Trotzdem machen viele Schulen nicht den Spielverderber und lassen die Kinder und Jugendlichen meist verkleidet erscheinen.

Maskiert können zum Beispiel die Schüler der Pfaffenhofener Georg-Hipp-Realschule zum Unterricht erscheinen, berichtet Claudia Daiber, Mitglied der erweiterten Schulleitung. "Schüler und Lehrkräfte können sich am Unsinnigen Donnerstag verkleiden", sagt sie. Den Unterricht dürfe dies aber nicht beeinträchtigen. Der Einsatz von Farbsprays oder -stiften und das Herumwerfen von Konfetti im Schulhaus sind daher verboten. Damit der Schmutz und mögliche Schäden nicht überhandnehmen.

Ähnlich sieht es am Schyren-Gymnasium in Pfaffenhofen aus. "Die Schüler dürfen sich verkleiden, wie sie wollen. Es tun aber nur wenige", sagt Schulleiter Dietmar Boshof. Für die Lehrer gelte übrigens dasselbe, fügt er an. "Aber von denen macht davon überhaupt keiner Gebrauch." Sprühdosen oder gefährliche Gegenstände sind im Schulhaus verboten. Aber in manchen Klassen würden den Lehrern durchaus Streiche gespielt. "Die falsche Klasse im falschen Raum - das ist schon vorgekommen", erzählt Boshof. Auch Rätselspiele, bei denen die Klasse abgestimmte Reaktionen auf bestimmte Äußerungen oder Gesten eines Lehrers zeigt, sind dem Schulleiter bekannt. Boshof selbst wird auch nicht verschont. "In der Regel wird mir im Laufe des Vormittags von Schülerinnen der Schlips abgeschnitten. Manchmal auch zweimal - damit mehr als nur eine Gruppe den Spaß hat." Am Abend findet noch der von der SMV veranstaltete Unterstufenfasching für die Klassen fünf bis sieben statt.

Anders, aber ebenfalls schülerfreundlich: die Grund- und Mittelschule Pfaffenhofen und die Grundschule Langenbruck. In der Pfaffenhofener Grund- und Mittelschule wird laut Konrektorin Andrea Dietenhofer der Unsinnige Donnerstag zwar nicht gefeiert. Dafür dürfen die Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse und die Lehrer am Tag davor beim Eisfest in der Eishalle maskiert erscheinen und Schlittschuh laufen. Anschließend gibt es für die Kleinen auch noch Krapfen. Und auch der Rußige Freitag hat etwas Besonderes zu bieten. Die Fünft- und Sechstklässler dürfen Spiele organisieren und am Faschingstreiben im Gerhardinger-Gebäude teilnehmen.

Die Grundschule Langenbruck hat schon vergangenen Dienstag gefeiert. "Wir haben einen Zauberer engagiert", erzählt Schulleiterin Katharina Dollinger. Alle durften verkleidet erscheinen, die Pörnbacher Schüler wurden extra dazu mit dem Bus nach Langenbruck gefahren, um die magische Vorstellung ebenfalls bestaunen zu können. Und jeder Schüler bekam obendrein einen Krapfen. Bei der "Reise nach Jerusalem" und der "Stillen Post" gab es danach noch viel zu lachen.

Etwas konzentrierter geht es an der Beruflichen Oberschule Scheyern zu. Dabei ist es weniger die ernste Atmosphäre hinter Klostermauern, die das närrische Treiben unterbindet, als vielmehr der Lehrplan. "Wir können uns das leider nicht leisten, Stunden ausfallen zu lassen", meint die stellvertretende Schulleiterin Bärbel Ritthammer. Die FOS- und BOS-Schüler feierten den Fasching intern bereits gestern bei einem Hallenfußball-Gauditurnier. Dabei wird die Maskierung sogar prämiert, in den Klassenräumen ist sie in den nächsten Tagen hingegen nicht erwünscht.

"Wir haben da ein spezielles Agreement getroffen", erzählt Ritthammer. Und es sieht folgendermaßen aus: Die Schüler erscheinen brav zum Unterricht, dafür werden am Rußigen Freitag weder Schulaufgaben noch Exen geschrieben - "und ausnahmsweise auch nicht ausgefragt", so Ritthammer weiter.