Pfaffenhofen
Es ist noch Geld im Fördertopf

Auch Einzelpersonen und Vereine können von Leader profitieren Klimaschützer und Künstler gefragt

29.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Carmen Glaser hofft als Pfaffenhofener Leader-Managerin auf interessante Ideen. - Foto: oh

Pfaffenhofen (PK) Es geht um 1,5 Millionen Euro, die über das Leader-Programm noch bis 2020 in Projekte aus dem Landkreis fließen können. Viele Ideen wurden schon angestoßen - trotzdem ist noch ausreichend Geld im Fördertopf. Jetzt sind findige Köpfe gefragt, die gute Ideen umsetzen wollen.

Obwohl die Förderperiode eigentlich von 2014 bis 2020 reicht und diese noch nicht einmal zur Hälfte vorbei ist, hat der Lenkungsausschuss der Leaderaktionsgruppe Pfaffenhofen bereits einen großen Teil der zur Verfügung stehenden Fördersumme verteilt (siehe Grafik). 363 000 Euro sind allerdings noch übrig, die nach aktuellem Stand in drei der insgesamt vier Entwicklungsziele fließen können.

Der Topf zur "Förderung und Vernetzung von Tourismus, Freizeit und Regionalkultur" ist bereits vollständig ausgeschöpft. Für das Entwicklungsziel "Miteinander demografischen Wandel gestalten - zusammenhalten und Heimat gestalten" sind noch gut 100 000 Euro übrig. Sogar noch besser (über 200 000 Euro im Topf) sieht es bei "Leben im Einklang mit der Natur fördern" aus. Und auch bei "Wirtschaft stärken und Bildung fördern" sind noch gut 55 000 Euro übrig.

Da sich das ziemlich bürokratisch anhört, deutet Leader-Managerin Carmen Glaser die Statistik: "Vor allem für den Klimaschutz und in der Kreativwirtschaft, also unter Naturschützern und Künstlern, suchen wir noch gute Ideen", sagt sie. Und so wendet sie sich ganz konkret eben nicht nur an die "großen" Gemeinden, die den Löwenanteil der bislang bewilligten Projekte vorantreiben, sondern vielmehr an die "kleinen Leute", an Privatbürger oder auch an Vereine, die sich einer Idee verschrieben haben und diese mit etwas Förderung in nächster Zeit auch in die Tat umsetzen wollen.

"Wer sich vorstellen kann, in diesen Bereichen ein Projekt anzustoßen, der braucht nur bei mir anrufen. Dann können wir alles besprechen", sagt die Leader-Managerin. Unter der Nummer (08441) 4 00 74 58 ist sie in ihrem Büro erreichbar. Und scheuen braucht den Gang zu ihr mit Sicherheit keiner. Bei einem ersten Gespräch klärt Glaser mit den Interessenten zunächst ab, was der Projektant eigentlich vorhat. "Ich höre mir die Vorstellungen an, wir stellen eine Wunschliste auf. Und im Idealfall erstellen wir sogar schon eine Projektskizze", berichtet sie. Danach klärt die Leader-Managerin mit dem Amt für Landwirtschaft erst einmal ab, ob diese Idee grundsätzlich förderfähig ist oder ob noch nachjustiert werden muss. In einem weiteren Schritt kommt es dann eventuell zu einer Ortsbesichtigung. Und das Projekt wird in eines der vorher erwähnten Entwicklungsziele eingruppiert. "Die Bürgerbeteiligung ist ein entscheidender Aspekt, der unbedingt erfüllt werden sollte", fügt Glaser an. Schließlich sollen möglichst viele Landkreisbürger - und gerne auch in Kooperation mit benachbarten Gemeinden oder Landkreisen sogar noch mehr Bürger - von dem Vorhaben profitieren. Gerade bei den Kleinprojekten kommt es noch auf ein weiteres Detail an: Es sollte mindestens 6000 Euro kosten. Alles, was darunter liegt, wird nicht gefördert. Die Hälfte des Betrags wird im Regelfall dann aus dem Leadertopf rückerstattet.

Zusammen mit dem Projektanten erarbeitet Glaser danach die Punktetabelle, die sie dann dem Lenkungsausschuss präsentiert. Dieser entscheidet letztlich, ob das Vorhaben den Zuschlag erhält. Sofern das Amt für Landwirtschaft danach grünes Licht erteilt, ist damit alles paletti. Und dann ist nur noch eines wichtig: "Mit der Umsetzung des Projekts darf vor Erteilung der Zusage noch nicht begonnen worden sein", berichtet Glaser. Vereinfacht heißt das: Wurde vor der endgültigen Genehmigung durch das Amt für Landwirtschaft auch nur ein einziger Spatenstich gesetzt, gibt es keine Fördergelder mehr. "Erst die Bewilligung, erst dann kann man loslegen", formuliert es die Leader-Managerin.

Wer davor zurückschreckt, mit seiner Idee bei Carmen Glaser vorstellig zu werden, weil die Töpfe schon kräftig ausgeschöpft wurden, sollte sich nichts denken. "Die großen Vorhaben sind durch. Einzelne Projekte haben wir noch im Köcher. Aber es bleibt noch genug Geld für die ,kleinen' Ideen der Bürger und Vereine", versichert sie. Nur einer Tatsache solle sich jeder Antragsteller bewusst sein: Er hat das Vorhaben komplett zu finanzieren, muss also "in Vorkasse" gehen. "Erst dann kann der Antrag gestellt werden, um das Geld zurückzuerhalten."